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Reaktionen zum Tod von Frank Schirrmacher : „Er wird an allen Ecken und Enden fehlen“

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Frank Schirrmacher Bild: Fricke, Helmut

Politiker, Medienvertreter und Autoren haben sich erschüttert über den Tod des F.A.Z-Mitherausgebers Frank Schirrmacher geäußert und die Verdienste des Intellektuellen und Publizisten gewürdigt.

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          Bundespräsident Joachim Gauck erklärte, Deutschland verliere mit Schirrmacher einen „herausragenden Journalisten und Publizisten“. Er würdigte ihn als einen „wortgewaltigen Beobachter und Gestalter des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens“. „Die Stimme der Vernunft, die Frank Schirrmacher in vielen Debatten verkörperte, wird uns fehlen.“

          Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel: „Das ist eine fürchterliche Nachricht“, erklärte der Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler in  einer ersten Reaktion in Berlin. „Deutschland hat einen großen Publizisten und Intellektuellen verloren. Und ich einen Freund.“

          Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) würdigte Schirrmacher als Wegbereiter einer offenen Debatte über das Internet. „Ohne Frank Schirrmacher wüssten wir weniger zum Thema Internet, und die Debatte darüber wäre nicht halb so spannend und schön gewesen! Danke.“

          Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat Frank Schirrmacher als einflussreichsten Journalisten, großen Intellektuellen und Vordenker gewürdigt. „Als Mitherausgeber hat er das Profil der F.A.Z. maßgeblich und erfolgreich mitbestimmt“, erklärte Grütters am Donnerstag in Berlin. Auch als Autor habe er die deutsche Medienlandschaft an den Schnittstellen zwischen Feuilleton, Politik und Wissenschaft geprägt. „Die Kultur verliert einen Freund. Seine Lust an der Kontroverse, an Widerspruch und Querdenken, aber auch sein Vertrauen in den Menschen werden uns sehr fehlen.“

          Martin Schulz, SPD-Europapolitiker, bezeichnete Schirrmacher als guten Freund, dessen Verlust eine große Lücke hinterlässt. „Seine intellektuelle Neugier und sein Engagement haben uns in vielen Dingen die Augen geöffnet, uns sensibilisiert und klüger gemacht.“

          Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bezeichnete Schirrmacher als „gesellschaftlichen Vordenker und intellektuellen Grenzgänger zugleich“. „Er hat in seiner Zeitung und im deutschen Feuilleton wichtige gesellschaftspolitische Debatten angestoßen“, sagte Steinmeier. „Wie nur wenige hat er engagiert für seine Überzeugungen gestritten und dabei die Gabe gehabt, zutiefst politisch zu denken und zuzuspitzen, ohne zu verletzen. Seine starke Stimme wird uns fehlen.“

          Die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt schrieb: „Einer der wichtigen Intellektuellen und bedeutenden Journalisten ist tot.“

          Der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor sagte: „Frank Schirrmacher war ein scharfsinniger Analytiker gesellschaftlicher und medialer Prozesse. Deutschland verliert einen herausragenden Publizisten und Vordenker.“

          WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte Schirrmacher als große Persönlichkeit. „Die Nachricht vom Tode Frank Schirrmachers ist ein Schock für mich persönlich“, erklärte Buhrow. Er habe ihn als einen der anregendsten Gesprächspartner schätzen gelernt - mit einem kritischen, aber immer wertschätzenden Blick auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

          Springer-Chef Mathias Döpfner würdigte Schirrmacher für seine Verdienste um die deutsche Medienlandschaft und als Freund. „Er hat in den letzten drei Jahrzehnten den deutschen Journalismus geprägt wie kein anderer“, schrieb der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE. „Er war das intellektuelle Energiezentrum des Landes. Sein Weg war begleitet von Bewunderung und Neid. Er war ein wunderbarer Freund. Ihn zu verlieren, ist unfassbar.“

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