Mit der Hit-Single „Boys & Girls“ gelang es Blur, aus billigen Einzelelementen ein kluges Songjuwel über die Vertauschbarkeit der Geschlechter im enthemmten Sommerurlaub zu machen. Und alle sangen mit.
Es ist heiß, es ist laut, und alle sehen aus wie die Sängerin auf der Bühne: Das lang erwartete Konzert des amerikanischen Pop-Superstars Billie Eilish in der Frankfurter Festhalle ist ein Festival der Inklusion.
Kaum eine Band stand mehr für Harmonie als die Beach Boys – und dabei stets im Spannungsverhältnis zu ihrem Mastermind Brian Wilson. Dieser wird, nach großer Karriere und tiefen Stürzen, an diesem Montag achtzig.
Den Sender Euronews haben Finanzinvestoren mit Verbindungen zu Victor Orbán gekauft. Jetzt macht der Kanal Werbung für Saudi-Arabien. Das ist kein gutes Omen.
Vor einem Jahr forderte Claudia Roth noch die Verhinderung der Auslieferung von Julian Assange. Jetzt äußert sie die Erwartung, ihm stehe in den Vereinigten Staaten ein faires Verfahren bevor. Das geht nicht zusammen.
O nein, wir haben doch glatt den Tag des Schlafes verschlafen. Macht aber nichts, denn auch nachträglich kann man ihn einer kritischen Würdigung unterziehen.
Zu viel Glamour verkraftet diese Veranstaltung nicht: „Lieber Thomas“, „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ oder doch ein Außenseitersieg? Was am Freitag beim Deutschen Filmpreis zu erwarten ist.
Es darf jetzt von einer Documenta der Verschlagenheit gesprochen werden: Die Schau und ihre Macher offenbaren ihren Antisemitismus und sind rechthaberisch bis zum Schluss.
Die Affenpocken breiten sich weiter aus, der fragwürdige Umgang damit auch. In der amerikanischen Seuchenbehörde werden Ratschläge fürs Schäferstündchen ausgegeben – inklusive schrägen Bekleidungstipps für Romantiker.
Alice Cooper pflegt seine Fitness auf eigene Art und fühlt sich mit bald 75 Jahren so frisch wie ehedem. Nun ist der amerikanische Rockstar wieder auf Tour.
Sie surfen abenteuerlich zwischen Kraut-, Prog- und klassischem Rock und begeistern nicht nur mit individueller Qualität, sondern auch als Kollektiv: Über das Glück, Wilco live zu erleben.
Es kneift, es beißt, es schreit nach Mama: Die Band Genesis gibt mit dem schwer gezeichneten Sänger Phil Collins zum deutschen Tourauftakt in Berlin noch einmal alles.
Mit Velvet Underground hätte er Cher beinahe in den Wahnsinn getrieben, als Solist ist er auf eine anschlussfähige Art anspruchsvoll: John Cale wird 80.
Das älteste Mitglied der koreanischen Band BTS muss bald den Wehrdienst antreten – wenn das Gesetz nicht vorher geändert wird. Die Popgruppe ist sogar Thema im Wahlkampf.
Als der Kalte Krieg heiß zu werden drohte, veröffentlichte die DDR-Rockband Karat einen Song, der bis heute wirkt: „Der blaue Planet“. Es ist eine musikalische Mahnung mit vielfältigen Bezügen.
Kanye West will sein neues Album „Donda 2“ nicht auf einer der großen Streamingplattformen sehen: Der ideale Zeitpunkt, sein eigenes Projekt zu bewerben.
Wenn Musikkataloge verkauft werden, sind Barry Massarsky und sein Team für die Bewertung des Rechtepakets oft mit von der Partie. Ein Gespräch über die Tücken der Preise, den Ansturm der Finanzriesen und das Vorgehen der Musikkonzerne.
Und zurück ins Licht: Die norwegische Rockband Madrugada hat nach langer Pause ein neues Album veröffentlicht. Aufgenommen wurde es in den legendären Sunset Sound Studios in Los Angeles.
Die Rapperin Liz wird jetzt überall mit Haftbefehl verglichen. Sie haben dieselbe Herkunft und dasselbe Selbstbewusstsein. Musikalisch hat sie andere Pläne. Eine Begegnung.
Wie lange darf man sich noch als Frau oder Mann bezeichnen? Die aufgeregte Debatte um die Äußerungen der Sängerin Adele bei den Brit Awards sagt viel über die Kulturkämpfe unserer Gegenwart aus.
Betty Davis, für kurze Zeit mit Miles Davis verheiratet, machte in den Siebzigern den härtesten Funk. Damit beeinflusste sie viele Musiker. Jetzt ist sie gestorben.
Carole Kings Laufbahn lässt sich nur in Superlativen beschreiben. Passt gut auf sie auf, denn in ihr habt ihr einen Freund: der Rockmusikerin zum Achtzigsten.
Vom Sixties-Britpop zum heiligen Harmoniegesang: Graham Nash hat in der Musik viel ausprobiert und Großes bewirkt, in Gruppen und solo. Heute wird er achtzig Jahre alt.
Im April eröffnet in Frankfurt mit dem MOMEM ein Museum, das der elektronischen Musik gewidmet ist. Der Musiker und DJ Stefan Hantel kritisiert das Projekt als „konservativ und eurozentristisch“.
Zuhören, lostanzen: Acht Jahre nach dem Erfolgsalbum „Songs of Gastarbeiter“ von Imran Ayata und Bülent Kullukcu gibt es jetzt die großartige Fortsetzung.
Mit dem Angriff auf die Sängerin Sezen Aksu hat sich der türkische Präsident verschätzt. Künstler unterstützen sie. Aksu antwortet auf Erdoğans brutale Rhetorik souverän mit einem Gedicht.
Neuregelung bei Sterbehilfe : Pardon, ich bin so frei!
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Christian Geyer
Sender Euronews : PR-Kanal für die Scheichs?
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Jürg Altwegg
Ingeborg-Bachmann-Preis : Wieder Wurst
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Jan Wiele, Klagenfurt
Der Fall Assange : Fair nach Roth
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Patrick Bahners
Tag des Schlafes : Jetzt erst mal ein Nickerchen
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Edo Reents
Deutscher Filmpreis 2022 : Fallen gelassene Favoriten gehören dazu
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Peter Körte
Skandal um die Documenta : Die Judensau von Kassel
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Jürgen Kaube
Affenpocken-Leitfaden : Huch, hatten wir gerade Sex?
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Joachim Müller-Jung
Leipziger Musikliebe : Klengels Klänge
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Andreas Platthaus
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