Was ist er nun – epischer Erzähler, Schauspieler, Stand-up-Comedian? Das Album zu Bruce Springsteens Gastspiel am Broadway zeigt all diese Facetten und überzeugt mit emotionaler Offenheit.
Warum soll internationale Popmusik nur englische Texte haben? Schwedische Finnen singen melancholische Heimatlieder auf Deutsch: Die Gruppe Vasas Flora och Fauna sammelt „Strandgut“.
Damon Albarn hat mit seiner Supergroup The Good, the Bad and the Queen ein Album namens „Merrie Land“ aufgenommen. Es steht zynisch zum Brexit, ist trotzdem nicht ohne Heimatliebe – und großartig.
Nach „Venice“ und „Malibu“ legt Anderson .Paak mit „Oxnard“ das dritte Album seiner kalifornischen Beach-Trilogie vor. Es will womöglich zu viel auf einmal, ist aber ziemlich groovy.
Die Frage nach dem Verlust ihrer Prog-Rock-Identität beantwortet die Band Muse mit Selbstironie: Auf dem neuen Album „Simulation Theory“ wird mit Klischees gespielt und mit großen Synthesizern geschossen.
Weltenharmonie: Makaya McCraven vereint auf seinem Album „Universal Beings“ Jazz aus vier Metropolen. Und er findet ein neues Gleichgewicht zwischen Jazz und Hip-Hop.
In dieser Kopf-Voliere zwitschern die Stimmen aus allen Richtungen: Julia Holters Album „Aviary“ changiert zwischen barockem Pop und Rockmusik ohne Gitarren. Und es gibt Wiegenlieder für Erwachsene.
Nur Epigonen von Led Zeppelin? Nein, weit gefehlt: Greta Van Fleet, eine Jungsbande aus Michigan, mischen mit ihrem Langspiel-Debüt „Anthem of the Peaceful Army“ die Rockszene endlich mal wieder so richtig auf.
Eine ähnliche Überlagerung von Trauer, Witz, Wärme und Sehnsucht findet man sonst nur bei Leonard Cohen: Cat Power veröffentlicht ihr neues Album „Wanderer“.
„Great Escape“, das neue Album der britischen Band Crippled Black Phoenix, setzt auf dröhnende Endzeitballaden. Es geht um Depressionen und Momente, in denen man die Nase voll hat. Aber auch um Fluchtmöglichkeiten.
Auf die Rolle des schüchternen Mädchens mit Bibliotheksausweis will sie sich nicht festlegen lassen: Die introvertierte Rapperin Noname etabliert sich mit „Room 25“ als eine der interessantesten Figuren im Hip-Hop.
Ein Rapper, zwei Schlagzeuger, der Rest ist Gebläse: Die zehnköpfige Band Moop Mama macht nicht nur bei Live-Auftritten ordentlich Druck. Ihr viertes Studioalbum „Ich“ zeigt ihre Stärke im Satzbau.
Die britische Sängerin und Gitarristin Anna Calvi spielt auf ihrem neuen Album „Hunter“ mit Geschlechteridentitäten und entwirft eine queere Utopie. Auf die Zwischentöne kommt es an.
Mit experimenteller Instrumentalmusik läuft es für die Schweizer Sängerin Sophie Hunger seit mehr als zehn Jahren bestens. Jetzt veröffentlicht sie ein Album voller Elektropop. Über den Spaß an der Dekonstruktion.
Southern-Rock mit Zuckerguss: Der Wahl-Texaner Israel Nash hat für sein Album „Lifted“ einen Imagewandel durchlaufen und sieht nun aus wie der kleine Hipster-Bruder von Gregg Allman. Man darf aber hoffen, dass er seine Wurzeln noch kennt.
Travis Scott hadert mit seiner Rolle als Hip-Hop-Snob. Neben Superstars wie Kendrick Lamar oder Drake steht er noch immer im Hintergrund. Sein bislang bestes Album „Astroworld“ könnte das ändern.
Sprechgesang, frei nach Eminem: Die Punch Brothers hüpfen auf dem Album „All Ashore“ im Bluegrass-Kostüm über die Grenzen ihres Genres und machen dabei alles richtig.
„Back Roads and Abandoned Motels“ nennen die Jayhawks ein Album, auf dem sie alte Songs neu einspielen - darunter solche, die Bandleader Gary Louris einst für die Dixie Chicks schrieb. Ist das nun schlau oder doch ein bisschen faul?
Die experimentelle Popgruppe Pram erschafft Soundtracks zu B-Movies, die es nicht gibt – in einer ebenso beklemmenden wie fidelen Melange aus Jazz, Post-Punk und Krautrock.
Das Persönliche ist das Politische: Mit „Passwords“, ihrem sechsten Studioalbum, führt die kalifornische Band Dawes in die Musiktradition des Laurel Canyon - und dann wieder heraus.