Ein bester Film über Kinder gehörloser Eltern, eine beste Regie als Kritik am Schema „Held und Schurke“ und eine Ohrfeige – die Academy Awards zeigten, dass das alte Spiel zu Ende ist
Die meisten Oscars hat das Science-Fiction-Epos „Dune“ geholt. Das Drama „Coda“ gewann jedoch den Oscar als bester Film. Aber wie politisch war die Veranstaltung eigentlich?
Der Überraschungssieger des Abends ist das Indie-Drama „Coda“, das als bester Film ausgezeichnet wurde. „Dune“ erhielt die meisten Oscars, darunter für Ton und Spezialeffekte. Und Will Smith sorgte kurz für Verwirrung. Die Oscar-Nacht im Liveticker
Nigeria wird Eigentümer der Benin-Bronzen. Ein Teil von ihnen bleibt als Leihgabe in Deutschland. Aber den ethnologischen Museen fehlt ein Konzept, wie sie sie ausstellen wollen.
Die heimischen russischen Propagandasender, die es per Satellit und Internet-TV auch bei uns zu sehen gab, hat die EU jetzt auch verboten. Doch es gibt Schlupflöcher, wie der Fall Eutelsat zeigt.
Der Direktor der Petersburger Eremitage, Michail Piotrowski, erklärt sich mit dem Angriffskrieg seines Landes solidarisch. Europa wirft er vor, russische Klassiker zu „canceln“. Die Cancel Culture in Russland ignoriert er.
Auch unscharfes Denken gefährdet die Kunstfreiheit: Die Präsidentin der deutschen Abteilung des International Council of Museums hat zum Documenta-Skandal eine schlecht redigierte Stellungnahme publiziert.
Dmitri Muratow hat seine Friedensnobelpreismedaille versteigert. 103,5 Millionen Dollar kamen dabei heraus, für durch den Krieg in Not geraten Kinder in der Ukraine. Wir hätten einen Vorschlag für den nächsten Friedensnobelpreis.
Nach dem Documenta-Desaster: Sogar der Bundeskanzler fordert Konsequenzen, aber die Verantwortlichen klammern sich an ihre Posten. Jetzt soll die Ausstellung nach antisemitischen Werken durchsucht werden. Reicht das?
Den Sender Euronews haben Finanzinvestoren mit Verbindungen zu Victor Orbán gekauft. Jetzt macht der Kanal Werbung für Saudi-Arabien. Das ist kein gutes Omen.
Viel Drama um Will Smith, drei Preise für „Coda“ und eine glückliche Billie Eilish: Nach zwei pandemiegeplagten Jahren kehrte so etwas wie Normalität bei den Academy Awards ein. Die besten Momente des Abends.
In Hollywood löst der Schlag von Will Smith eine Debatte über Gewalt aus. Dass Smith der Oscar aberkannt wird, scheint ausgeschlossen. Es drohen aber andere Konsequenzen.
Das Filmfestival von Venedig hat seinen ersten Höhepunkt: Denis Villeneuves liebevolle Verfilmung von Frank Herberts Science-fiction-Klassiker „Dune“. Sogar ihre einzige Schwäche teilt der Film mit seiner Vorlage.
Serena und Venus Williams gelten als Königinnen des Damentennis. Das Leben ihres Vaters kommt jetzt ins Kino – mit Will Smith in der Hauptrolle als „King Richard“.
Der Höhepunkt des Films ist eine Schießerei ohne Pistolen: „The Power of the Dog“ von Jane Campion ist ein später Western mit Benedict Cumberbatch, den man noch nie so gesehen hat wie hier.
Zwei Geschichten von Haruki Murakami verschmelzen in „Drive My Car“ zu einer Geschichte über Liebe, Betrug, Trauer und die Aussöhnung mit dem eigenen Leben.
Die Opulenz ist bei den Oscars zurück, farblich passten sich viele Filmschaffende auch an den roten Teppich an. Und hier und da setzte Mode politische Statements. Stimmen Sie ab, wer das schönste Outfit trug.
Überraschung im Bademantel: Der aus Frankfurt stammende Filmkomponist Hans Zimmer kann sich über den zweiten Oscar seiner Karriere freuen. Und am Main wartet auch noch eine weitere Auszeichnung auf ihn.
Am Sonntag werden die begehrten Filmpreise in Los Angeles vergeben. Doch wer ist eigentlich der jüngste Gewinner in der Geschichte des Oscars? Und wer hat die meisten Trophäen bekommen? Wir sind zehn kuriosen Oscar-Fragen nachgegangen.
Der Oscar-Preisträger und Aktivist Sean Penn hat am Vortag der 94. Academy Awards zu einem Boykott der Gala aufgerufen, falls der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Programm nicht vorkomme.
Hollywood bereitet sich auf die Oscars vor, und Gavin Keilly ein Lager voller Geschenke für die Nominierten. Fast 80 Filmschaffende haben ihren Besuch angekündigt – oder waren schon bei ihm.
Iain Pardoe kann in 80 Prozent der Fälle voraussagen, wer die großen Filmpreise gewinnen wird. Dieses Jahr wird sein Rechenmodell jedoch besonders herausgefordert – denn die Academy ist so groß und divers wie nie zuvor.
Jane Campions jüngster Film kann die meisten Nominierungen für die Academy Awards auf sich vereinen. Ihm folgt Denis Villeneuves „Dune“-Verfilmung, die auch einen gebürtigen Frankfurter hoffen lassen.
Vom Teeniestar zur Schauspielgröße: Kristen Stewart ist nie abgestürzt, obwohl sie früh berühmt geworden ist. Im Film „Spencer“ brilliert sie nun als Prinzessin Diana.
Kenneth Branagh spielt Hamlet, dreht Musicals und verfilmt Thriller. Für seinen jüngsten Film kehrte er nach Belfast zurück, woher er stammt. Ein Gespräch übers Groß werden und Kind bleiben.
Nicole Kidman und Humor? Ein Gespräch mit der auf ernsthafte Rollen abonnierten Schauspielerin über Höhen und Tiefen im Leben, über Comedy, stundenlanges Abtauchen vor dem Fernseher und kostbare Zeit mit ihrer Mutter.
Mit 71 Jahren stirbt William Hurt eine Woche vor seinem Geburtstag. Seine Familie spricht von einem natürlichen Tod. Für seine Rolle im Drama „Kuss der Spinnenfrau“ hatte der Schauspieler 1985 den Oscar erhalten.
Adam McKays Filmsatire „Don’t Look Up“ erzählt von verlogenen Politikern, zynischen Medien und einem verblödenden Volk. Und vom Weltuntergang, was ein Vergnügen ist.
Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar über die Melancholie des Älterwerdens, die Magie von Penélope Cruz und über seinen neuen Film „Parallele Mütter“.
Der Film „Don’t Look Up“ beschreibt den Versuch, einen Asteroiden abzuwehren. Irdische Milliardäre ziehen die Flucht auf den Mars vor. Das ist vielleicht etwas umständlich. Aber wie sollen wir sonst mit Bedrohungen aus dem All umgehen?
Für „The Piano" wurde ihr als erster Frau in Cannes eine Goldene Palme verliehen, für „The Power of the Dog“ unlängst in Venedig ein Silberner Löwe. Ein Gespräch mit der Regisseurin Jane Campion.
Wird Chloé Zhao die erste Asiatin die einen Oscar für die beste Regie bekommt? Ihr Film „Nomadland“ ist eine Ode an den Überfluss der Natur und die Würde des Einfachen und gilt schon jetzt als großer Favorit für die kommende Preisverleihung. Ein Interview.
Die Oscar-Verleihung sollte trotz Pandemie live und vor Ort als Glamour-Event stattfinden und so divers wie nie sein. Konnte die Academy diese Versprechen einhalten?
Der Film über Arbeitsnomaden in den Vereinigten Staaten ist der große Abräumer der Academy Awards. Auch Regisseurin Chloé Zhao und Hauptdarstellerin Frances McDormand werden ausgezeichnet.
Benin-Bronzen an Nigeria : Jetzt sind die Museen am Zug
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Mercedes : Wer A absagt
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Moskaus Propagandasender : Putins Kriegshetze wird gedrosselt
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Eremitage-Direktor für Krieg : Ich bin ein Militarist
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Museumsverband und Documenta : Kasseler Folgeschäden
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Dmitri Muratow : Friedensheld
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Desaster in Kassel : Ist die Documenta noch zu retten?
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Neuregelung bei Sterbehilfe : Pardon, ich bin so frei!
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Sender Euronews : PR-Kanal für die Scheichs?
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Ingeborg-Bachmann-Preis : Wieder Wurst
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