Offener Brief : Suhrkamp-Autoren gegen Barlach
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Unter den Unterzeichnern des Appells: Hans Magnus Enzensberger Bild: dapd
Namhafte Suhrkamp-Autoren beziehen in einem offenen Brief Stellung gegen Minderheitengesellschafter Hans Barlach. Sie drohen mit Rückzug, sollte Barlach weiter maßgeblichen Einfluss auf den Traditionsverlag haben.
Die Autoren des Suhrkamp Verlags haben in einem offenen Brief gefordert, die „einzigartige Beförderung von Literatur und Wissenschaft“ als Hauptaufgabe des Verlages zu schützen. Zu den Unterzeichnern zählen mehr als 180 Schriftsteller und Wissenschaftler, darunter so prominente Autoren wie Hans Magnus Enzensberger, Peter Solterdijk, Durs Grünbein, Uwe Tellkamp, Cees Nooteboom und Sibylle Lewitscharoff, sowie die Erben von Hermann Hesse, Thomas Bernhard, Ingeborg Bachmann und Paul Celan.
Einer Eigentümersituation, heißt es in dem Schreiben, die dem Minderheitsgesellschafter „Hans Barlach maßgeblichen Einfluss auf die Geschicke des Verlages beließe“, würden sie mit „allergrößter Sorge“ entgegensehen: „Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Verlag könnten wir uns unter diesen Bedingungen nicht vorstellen.“ Die Autoren sind der Überzeugung, dass die Beziehung zwischen ihnen und dem Verlag nicht nur aus einer Vertriebspartnerschaft bestehe, „in der allein kommerzielle Ziele entscheiden, was auf den Markt kommt“.