Welche Art von Wald wollen wir?
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Es wird eng im Erholungsraum Wald. Bild: dpa
Was hilft dem Klimaschutz mehr, der Schutz oder Bewirtschaftung des Waldes? Jedenfalls ist der Wirtschaftswald besser als sein Ruf – auch für den Artenschutz. Ein Gastbeitrag.
Walt Disney lässt seinen berühmten Film „Das Dschungelbuch“ mit den Worten beginnen: „Schließe die Augen und sage: Indien“. Der Zuschauer soll innerlich eingestimmt werden auf eine fremde, verzaubernde Welt mit neuen Eindrücken, Farben und Geräuschen. Machen wir das gleiche Experiment: Schließen Sie die Augen und sagen: Wald. Dann suggeriert der Buchstabe „W“ bereits Wärme, aber auch Wildnis. Es bleibt ein Wohlgefallen. Jetzt schließen Sie die Augen noch einmal und sagen: „Forst“, dann entsteht mit dem „F“ ein frostiges Grundgefühl, man hört den hellen Klang einer Axt, oder den Schrei einer Motorsäge.
Mit diesem emotionalen Vergleich wird ein Gegensatz aufgebaut, der die Gesellschaft inzwischen spaltet. Es geht um die Frage: Wem gehört der Wald, dem Naturschutz oder der Forstwirtschaft? Und: in welchem Ausmaß soll der Wald künftig bewirtschaftet oder nicht bewirtschaftet werden? Mit der Biodiversitätsstrategie hat sich die Bundesregierung der Ziele des Naturschutzes angenommen. Dabei gibt es heute alle möglichen Übergänge, der Bewirtschaftung: Es gibt die sogenannte Stilllegung von Wald zugunsten des Naturschutzes ohne Holznutzung, der dann aber touristisch genutzt wird, es gibt Naturschutz mit gleichzeitiger ordnungsgemäßer Nutzung, es gibt die Waldbauern, die Waldbesitzer, ein Waldgesetz, aber es gibt auch die hoheitliche Forstverwaltung. Es gibt alle Schattierungen in einem Wald. Und das führt zum eigentlichen Thema: Wie unterscheiden sich Wald und Forst?
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