NSA-Enthüllungen ausgezeichnet : Pulitzer-Preis für „Guardian“ und „Washington Post“
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Die Ausgabe des „Guardian“ mit der Wikileaks-Veröffentlichung vom November 2010 auf der Titelseite Bild: dpa
Die beiden Zeitungen deckten den Abhörskandal um den amerikanischen Geheimdienst NSA auf. Nun erhalten der britische „Guardian“ und die „Washington Post“ dafür den prestigereichen Journalistenpreis.
Für die Aufdeckung des Abhörskandals um den amerikanischen Geheimdienst NSA werden zwei Zeitungen mit dem wichtigsten der diesjährigen Pulitzer-Preise ausgezeichnet. Die amerikanische Ausgabe des britischen „Guardian“ und die „Washington Post“ bekamen den Preis am Montag zugesprochen, weil sie das Material des Informanten Edward Snowden veröffentlicht hatten.
Mit einer Serie von Veröffentlichungen hatten die beiden Blätter den NSA-Skandal aufgedeckt - und eine weltweite Debatte darüber ausgelöst, wie weit Geheimdienste in ihrer Arbeit gehen dürfen. In der Folge führte sie schließlich dazu, dass der amerikanische Präsident Barack Obama eine Untersuchung in Gang setzte und versprach, die Eingriffsmöglichkeiten des NSA zu begrenzen. In den Vereinigten Staaten und auch in Großbritannien waren die Zeitungen allerdings von den Regieruingen auch heftig dafür kritisiert worden, sie gefährdeten die nationale Sicherheit.
Wie das Preiskomittee bekannt gab, erhalten der „Guardian“ und die “Washington Post“ den Preis für die “Aufdeckung einer flächendeckenden geheimdienstlichen Überwachung durch die National Security Agency, wobei verlässliche und kenntnisreiche Berichte der breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt haben, wie die Enthüllungen in Zusammenhang stehen mit Fragen der Nationalen Sicherheit“.
Die beiden Zeitungen setzten sich gegen den „Newsday“ von Long Island bei New York durch, der über Polizeigewalt berichtet hatte. Ein weiterer Preis in der Kategorie investigativer Journalismus ging an den Journalisten Chris Hamby, der ein Kartell aus Anwälten und Ärzten aufgedeckt hat, das kranke Bergarbeiter um Entschädigungen gebracht hatte. Der „Boston Globe“ wurde für seine „eingehende und einfühlsame Berichterstattung“ über den Bombenanschlag auf den Marathon vor einem Jahr geehrt.
Der Pulitzer-Preis gehört zu den wichtigsten Auszeichungen für Journalisten. Er wurde 1917 zum ersten Mal vergeben. Das Preisgeld beträgt 10.000 Dollar. Die Jury besteht hauptsächlich aus Verlegern, Publizisten und Schriftstellern.