
Das gefährliche Gift der Schwurbler
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Anhängerinnen von Bhakdi stehen mit umgehängten roten Pappherzen vor Prozessbeginn in Plön. Bild: dpa
Das Querdenkertum ist zum fragwürdigen Geschäftsmodell geworden. Nach der Pandemiepolitik steht die Klimapolitik auf der Abschussliste. Muss jetzt auch noch Antisemitismus geduldet werden?
Die unerträgliche Entscheidung des Amtsgerichts Plön, den Verschwörungsfabrikanten Sucharit Bhakdi vom Vorwurf der zweifachen Volksverhetzung freizusprechen und damit einer Ikone der geschäftsmäßigen und boshaften Wahrheitsverdrehung gleichsam den Teppich auszurollen, lässt sich mit dem verbrieften Recht auf Narrenfreiheit kaum erklären.
Erst recht nicht, wenn am gleichen Tag andere Organe der staatlichen Rechtspflege in demonstrativer Absicht die Samthandschuhe auszogen und mit der ganzen Härte möglicher Strafvollstreckung eine als „kriminelle Vereinigung“ beschuldigte Gruppe junger, gewiss Ärger verbreitende Klimaschützer auffliegen lässt. Bakhdi relativierte in öffentlicher Rede den Holocaust, was der Richter nicht als Störung des öffentlichen Friedens wertete, sondern als Wahlkampfrede, für die mit Blick auf die Meinungsfreiheit andere Maßstäbe zu gelten hätten.
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