Duell der Egos
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Despot Putin im Hintergrund: Karl-Theodor zu Guttenberg notiert. Bild: RTL
Karl-Theodor zu Guttenberg, gescheiterter Politiker und Lobbyist, heuert als Moderator bei RTL an. Er startet mit einer gar nicht schlechten, aber allzu selbstverliebten Dokumentation über Wladimir Putin.
Dass das erste Wort dieser Dokumentation über Wladimir Putin „Ich“ lautet (nach der nüchternen Nennung des Zeitraums „August 2022“), ist vielsagend. Dieses „Ich“ nämlich unterläuft dem Film nicht, sondern ist sein USP („Unique selling proposition“). Dabei werden keine Gefangenen gemacht. Wenige Sätze später heißt es: „Ich war einmal der beliebteste Politiker Deutschlands“, gefolgt von dem Eingeständnis: „Ich habe damals Fehler gemacht – und dafür bezahlt.“ Gönnerhaft wird nachgeschoben: „völlig zu Recht“.
Er habe, so Karl-Theodor zu Guttenberg, bei all dem erfahren, „wie Macht die Menschen verführt“, war also irgendwie auch ein Opfer. Diese eigene Erfahrung freilich, so die unbescheidene argumentative Rahmung, prädestiniere ihn dazu, etwas über den Aufstieg Wladimir Putins herauszufinden: „Wie ist es möglich, dass ein Mann so viel Macht gewinnt, den Krieg zurück nach Europa bringt?“
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