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Wechsel zu Holtzbrinck : Sigmar Gabriel wird Journalist

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Tippte schon immer gern: Sigmar Gabriel Bild: dpa

Sein Umgang mit Journalisten war legendär: Jetzt wechselt der ehemalige SPD-Chefs Sigmar Gabriel die Seite und wird Autor der Holtzbrinck-Verlagsgruppe. Und es bleibt noch Zeit für einen Nebenjob.

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          Sigmar Gabriel hat sich entschieden: Der ehemalige SPD-Chef, Bundesaußenminister und Vizekanzler wird künftig publizistisch tätig. Nach Informationen des „Spiegel“ will er für die Holtzbrinck-Verlagsgruppe schreiben, zu der die „Zeit“, das „Handelsblatt“, die „Wirtschaftswoche“ und der „Tagesspiegel gehören. Am Mittwochvormittag stimmte die Bundesregierung dem Antrag des ehemaligen SPD-Chefs zu. Ein Angebot, für Holtzbrink als strategischer Berater zu arbeiten, soll er jedoch abgelehnt haben.

          Gabriel, der für seinen äußerst selbstbewussten Umgang mit Journalisten und seine eigens komponierten Interviews bekannt ist, hat außerdem vor, nach einer Fusion der Bahnhersteller Siemens und Alstom dem Verwaltungsrat des neuen Unternehmens beizutreten. Auch dieses Vorhaben hat das Kabinett bewilligt – allerdings unter der Auflage einer Karenzzeit von zwölf Monaten. Die in der letzten Legislaturperiode eingeführte Vorgabe, wonach zwischen dem Ende der Amtszeit als Minister und der Übernahme einer Tätigkeit in der Privatwirtschaft ein Jahr liegen muss, wird damit eingehalten.

          Keine Einwände der Ethikkommission

          Minister, die innerhalb von 18 Monaten nach Ausscheiden aus dem Amt ein neues Arbeitsverhältnis eingehen wollen, müssen seit einer Änderung des Bundesministergesetzes einen Antrag bei einer Ethikkommission stellen. Das Gremium entscheidet dann, ob ein Interessenskonflikt vermieden werden kann oder ob der geplante Wechsel unangemessen ist.

          Zuvor hatte die Organisation Lobbycontrol Kritik an der Nominierung für den Verwaltungsrats-Posten geübt, weil Gabriel als Regierungsmitglied auch mit den Entscheidungen bei Siemens und Alstom befasst gewesen war. Siemens und Alstom wollen bis zum Jahresende ihre Zugsparten zusammenlegen. Die Kartellbehörden müssen den Fusionsplänen noch zustimmen.

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