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Veto-Spieler und Populisten : Fordern Soziale Medien die Demokratie heraus?

  • -Aktualisiert am

Per Fingertippen in die Welt: Soziale Medien ermöglichen das ungeprüfte Teilen von Diskursbeiträgen. Bild: Imago

Social-Media-Plattformen prägen zunehmend die öffentliche Debatte, weisen aber große Defizite und Gefahren auf: Von populär zu populistisch ist es oft nur ein Klick oder Tweet. Darauf gilt es zu reagieren.

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          Mit dem Internet wurden nicht nur Verbesserungen in der politischen Kommunikation versprochen, es wurden Verheißungen gemacht: Zugang zu Informationen für alle, mehr Transparenz wie Partizipation und bessere Entscheidungen. Das ist nicht eingetreten. Stattdessen Sorgen um Manipulationen bei Wahlen und Abstimmungen durch Trolle, Social Bots. Filter Bubble, Hate Speech, Shit Storms, Fake News. Die Beteiligungsmöglichkeiten haben sich verändert, aber anders als versprochen und mit gegenteiligen Effekten: Mehr Bürger äußern sich zwar über politische Themen, finden aber weder Gehör noch Resonanz. Anliegen gehen im Kommunikationsrauschen unter. Das frustriert sie. Gewisse Akteure hingegen haben an kommunikativer Macht gewonnen: Der amerikanische Präsident bedient sich Twitter, umgeht Journalismus und Medien, erzielt weltweit Gehör. Und neue Akteure erlangen Einfluss: Influencer werben für Produkte, und politische Veto-Spieler wie der Youtuber Rezo greifen in das politische Geschehen ein. Zugleich verlieren alle den Überblick, obwohl die meisten Bürger always online sind.

          Vor allem Akteure in Form von Veto-Spielern sind in den Meinungsmarkt eingetreten. Sie artikulieren Kritik, bringen Meinungen vor, verlangen Maßnahmen. Viele dieser Akteure beteiligen sich nicht dauerhaft an Diskussions- und Aushandlungsprozessen. Sie agieren aus der Distanz, sogar anonym. Sie fordern, kritisieren, personalisieren, spitzen zu, emotionalisieren.

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