„Ich muss das fotografieren. Das ist ein Kriegsverbrechen“
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Die Titelseite der „New York Times“ vom 8. März mit dem Foto, das Lynsey Addario von den durch russischen Beschuss Ermordeten machte. Bild: Lucas Bäuml
Lynsey Addario von der „New York Times“ hält fest, wie eine ukrainische Familie durch russischen Beschuss getötet wurde. Sollte das Foto gezeigt werden? Der überlebende Vater hat eine klare Meinung.
Es sind Bilder, die man nur schwer aushält: Die Fotoreporterin Lynsey Addario von der „New York Times“ hat mit ihrer Kamera festgehalten, wie eine ukrainische Familie auf der Flucht über den Fluss Irpin nach Kiew von russischen Granaten getötet wurde. Mit Rucksäcken und einem blauen und einem grauen Rollkoffer ausgerüstet, versuchte die Mutter mit ihren beiden Kindern über eine Straße in Sicherheit zu gelangen, als sie von den Granaten getroffen wurden.
Addario befand sich zwanzig Meter entfernt hinter einer Betonwand, als die Granaten hochgingen. „Als unser Sicherheitsmann sagte, wir könnten jetzt über die Straße rennen, rannte ich und sah diese Familie am Boden“, berichtete Addario im Times Radio. „Ich sah diese kleinen Stiefel und Daunenjacken, und ich dachte natürlich an meine eigenen Kinder. Und ich dachte, es ist respektlos, ein Foto zu machen, aber ich muss das fotografieren. Dies ist ein Kriegsverbrechen.“ Ihr Kollege, der freischaffende Journalist Andriy Dubchak, hatte die Ereignisse gefilmt.
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