Stell dir vor, die Ukraine gewinnt
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Die Ukraine benötigt schwere Waffen aus dem Westen. Mehrfachraketenwerfer älterer Bauart reichen nicht aus, um die russische Armee deutlich zurückzudrängen. Bild: dpa
Die Angst der Deutschen vor horrenden Gasrechnungen ist groß. Das spielt Putin-Verstehern und Querdenkern in die Hände. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt ist das fatal. Über eine gefährlich verschobene Debatte.
Die Schwarzmaler geben nicht auf. Und sie sind beleidigt, wie man an der jüngsten „Schlagloch“-Kolumne des Schriftstellers Ilija Trojanow in der „taz“ erkennen kann. Trojanow hat den Ende Juni in der „Zeit“ abgedruckten Appell „Waffenstillstand jetzt!“ unterschrieben, der postuliert, es gebe keine andere Möglichkeit, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden, als mit Wladimir Putin zu verhandeln. Es sei nicht sinnvoll, den Ukrainern Waffen zu liefern, damit diese sich verteidigen können. Im Grunde war der offene Brief eine Aufforderung zur Kapitulation.
Kritikern dieses Kotaus wirft Trojanow Denkfaulheit vor. Die Überschrift seiner Kolumne: „Krieg in den Köpfen“. Fast niemand sei auf die Argumente der Unterzeichner eingegangen, behauptet Trojanow. Da muss er die Debatte der vergangenen Wochen verpasst haben. Er verlegt sich darauf, dass der Aufruf falsch wiedergegeben worden sei, und beklagt emotionalisierte Hetze und Diffamierung. Ein offener Brief sei nichts anderes als eine Denkanregung, auf diese allergisch zu reagieren zeige, dass manche nicht denken wollten.
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