Nachrichten von der Front
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Schränkt Telegram vorläufig doch nicht ein: Pawel Durow. Bild: REUTERS
Im Krieg in der Ukraine ist die Nachrichten-App Telegram wichtigster Informationskanal. Für Russen wie für Ukrainer. Telegram-Gründer Pawel Durow überlegte, den Dienst zu stoppen. Doch er besann sich anders.
Für gewöhnlich sucht Pawel Durow nicht fortwährend die Öffentlichkeit. Für Anfragen aus der deutschen Politik und Justiz schien er zuletzt sogar unerreichbar. Am Montag aber hat sich der Gründer des Messengerdienstes Telegram auf seinem Kanal zu Wort gemeldet – in eigener Sache und in der des Krieges, mit dem Wladimir Putin die Ukraine überzieht. In diesem Krieg ist Telegram, das hierzulande wegen fehlenden Engagements gegen Hasskommentare bis hin zu Aufrufen zum Mord in die Kritik geraten ist, ein wichtiges, für die Menschen in der Ukraine und in Russland inzwischen der wichtigste Informationskanal im Internet. Und ein sicherer. Das soll Telegram nach Durows Worten auch bleiben.
„Vor neun Jahren“, schreibt Durow auf Twitter, „habe ich die Privatsphäre von Ukrainern gegen die russische Regierung verteidigt – und verlor meine Firma und mein Zuhause. Ich würde ohne zu zögern wieder so handeln.“ Vor neun Jahren war Durow Chef des sozialen Netzwerks VKontakte (heute vk.com), das er 2006 gemeinsam mit seinem Bruder Nikolai gegründet hatte. Damals, schreibt Durow auf Telegram, habe ihn der russische Geheimdienst FSB aufgefordert, die privaten Daten ukrainischer Nutzer auszuhändigen, die gegen den prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch in ihrem Land protestiert hatten.
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