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Vermeintliche Steuervergehen : Freispruch für Maria Ressa

Maria Ressa nach der Urteilsverkündung. Bild: AFP

„Heute siegt die Wahrheit“, sagt die philippinische Friedensnobelpreisträgerin nach dem Urteil. Doch ihr Kampf für die Freiheit ist noch nicht zu Ende.

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          Ein Berufungsgericht in Manila hat die philippinische Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa und ihr Me­dienunternehmen Rappler von dem Vorwurf der Steuerhinterziehung frei­gesprochen. In der Urteilsbegründung vom Mittwoch hieß es, dass es der Staatsanwaltschaft nicht gelungen sei, die Schuld der Angeklagten zweifelsfrei unter Beweis zu stellen.

          Till Fähnders
          Politischer Korrespondent für Südostasien.

          In dem Prozess ging es um vermeintliche fehlende Steuerzahlungen im Zusammenhang mit Inves­titionen ausländischer Geldgeber in das Medienunternehmen. Die damalige Regierung von Präsident Rodrigo Duterte hatte die Vorwürfe erstmals im Jahr 2018 erhoben.

          Ein weiterer Prozess läuft noch

          Ressa hält diese und andere Klagen gegen sie und das Unternehmen für politisch motiviert. Rappler hatte un­ter anderem kritisch über Dutertes blutigen Antidrogenkrieg berichtet. „Heute siegen die Fakten, siegt die Wahrheit, siegt die Gerechtigkeit“, sagte die 59 Jahre alte, emotional sichtlich bewegte Journalistin nach dem Urteil gegenüber der Presse.

          Die Friedensnobelpreisträgerin, die 2021 für ihren Einsatz für die Pressefreiheit gemeinsam mit dem russischen Journalisten Dmitri Mu­ratow ausgezeichnet worden war, muss auch nach diesem Urteil weiter für ihre Freiheit kämpfen. Unter an­derem läuft noch die Berufung gegen einen Richterspruch aus dem Jahr 2020, mit dem sie für einen vermeintlich diffamierenden Internet­artikel zusammen mit dem Autor zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt worden war.

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