Das Finale von „How I met your Mother“ : Es ist vorbei. Gute Nacht
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Das war lange vor dem Finale: Ted (Josh Radnor, Mitte), Marshall (Jason Segel, 2.v.l.), Barney (Neil Patrick Harris, l.), Lily (Alyson Hannigan, 2.v.r.) und Robin (Cobie Smulders, r.) Bild: 2013 Twentieth Century Fox Film Corporation
Die Kult-Sitcom „How I Met Your Mother“ ist zu Ende. Wir verraten, was vom Schluss zu halten ist. Ist es traurig? Ja, sogar sehr. Aber auch witzig. Wer sich die Spannung erhalten will, lese jetzt bitte nicht weiter.
Neun Jahre lang blieb bei der Serie „How I Met Your Mother“ die Frage offen, wie denn der Erzähler Ted Mosby (Josh Radnor) seine künftige Frau kennenlernt. Neun Staffeln lang erzählte Ted zu Beginn jeder Folge aus dem Off seinen auf dem Sofa lümmelnden Kindern von der Suche nach seiner Traumfrau.
Dabei holte er weit aus. Und in seinen Geschichten ging es stets um seine Clique: um die kanadische Fernsehjournalistin Robin (Cobie Smulders), mit der Ted anbandelt, aber nicht auf Dauer; um die Kindergärtnerin Lily (Alyson Hannigan), die viel von Sex hält; um den freundlichen Juristen Marshall (Jason Segel), der einen Hang zu schlechten Wortspielen und in Lily die Frau seiner Träume gefunden hat; und um den zwanghaften Playboy Barney (Neil Patrick Harris), der Ted fortwährend zu pubertären Eskapaden verführt.
Am Montag zeigte der Sender CBS nun das Finale der Kultserie um diese fünf Mittzwanziger in New York, die sich dagegen wehren, erwachsen zu werden. Und nein, es war nicht Teds „Bro“ Barney, der ihn endlich seiner Traumfrau vorstellte. Auch wenn es fast dazu gekommen wäre.
An dieser Stelle bitte Vorsicht
Bevor Sie an dieser Stelle weiterlesen, seien Sie bitte gewarnt: Wir verraten jetzt, wie die neunte und letzte Staffel von „How I Met Your Mother“ endet. In Deutschland läuft das Finale bei Pro Sieben erst im August. Wer sich die Spannung erhalten möchte, der blättere nun bitte um.
Wie einen Blitzschlag hatte es Barney in der vorletzten Folge getroffen: Er sollte Ted und die hübsche Bassistin, die in seiner Hochzeitsband spielte, miteinander verkuppeln. Cristin Milioti spielt diese Musikerin, ihre Rolle, nicht aber der Name ihrer Figur war seit dem Ende der achten Staffel bekannt. Seither wurde auch gemutmaßt, welchen besonderen Part sie spielen könnte. Barney, der gelernte Womanizer, hatte in der vorletzten Folge von „How I Met Your Mother“ aber genug mit sich selbst zu tun. Wir bangten die ganze Zeit über, ob er und Robin sich tatsächlich das Ja-Wort geben. Sie kriegen selbstverständlich beide kurz vor der Trauung noch kalte Füße.
Der gelbe Regenschirm
Und die Bassistin? Der leidgeprüfte Ted winkt ab, er will ja am nächsten Tag nach Chicago ziehen. Vielleicht auch, weil er die New Yorker Frauenwelt durch hat. Barney und Robin werden wirklich ein Ehepaar. Als Ted später am Bahnhof auf seinen Zug wartet, der nicht kommt, wird er von einer alten Dame über die Macht des Schicksals belehrt.
Das stehe nämlich ein paar Meter weiter in Gestalt der hübschen Bassistin am Bahnhof – unter dem legendären gelben Regenschirm, der im Verlauf der Serie immer wieder auftauchte und den Besitzer wechselte. Tracy heißt die Frau am Bass. Am nächsten Tag, als die anderen Teds Fortgang betrauern, sitzt er einmal mehr verliebt in der New Yorker Stammkneipe der Clique.
Was folgt, ist ein Blick in die Zukunft von und mit Ted und Tracy – es gibt einen Flash-Forward auf die nächsten siebzehn Jahre. Die beiden setzen zwei Kinder in die Welt und heiraten – nach sieben Jahren. Da stürmt Tracy – wir schreiben das Jahr 2020 - im Brautkleid in die Kneipe, um ein Foto der Fünf zu machen und kichert: „Ich weiß, es bringt Pech, wenn der Bräutigam die Braut vor der Trauung im Hochzeitskleid sieht.“
Diese Worte sind auch schon vor der Hochzeit von Barney und Robin gefallen. Die, wie wir nun erfahren, leider nur drei Jahre hält. Und das nicht, weil Barney von seinem alten Laster nicht lassen kann, sondern weil Robin internationale Reporterkarriere macht und permanent unterwegs ist. Was nicht nur ihre Beziehung zu Barney zerstört. Lily und Marshall ziehen derweil in eine größere Wohnung am Stadtrand. Die Gruppe fällt auseinander.
Kanada-Witze und Ted-Spiele
Auf einer Halloweenparty von Lily und Marshall bringt Robin die Dinge auf den Punkt: „Ein Paar mit drei Kindern in der Vorstadt, mein Ex, der vor meinen Augen herumbaggert, und der Mann, mit dem ich zusammen sein sollte, mit der wunderschönen Mutter seiner Kinder – was ist das noch für eine Gang? Es ist vorbei. Gute Nacht, Lily.“
So steuert die Serie auf ein überraschend deprimierendes Ende zu. Bis dato wurde fortwährend geflachst. Kanada-Witze ohne Ende, „Ted-Spiele“, Ohrfeigenwetten, Barneys ewige Sex-Eskapaden. Mit gnadenlosem Gealber hielten sich die Fünf von „How I Met Your Mother“ den Ernst des Lebens vom Leib. Der aber hielt unweigerlich Einzug.
Zum Abschied gibt es den legendären „high-infinity“. Das ist die Mutter aller High-Fives, die Barney und Ted jaulend zu Boden bringt. Es gibt wunderbar idiotische Halloween-Kostüme und einen epischen Barney-Rekord, der seiner „perfekten Woche“ (jede Nacht eine andere Frau) einen „perfekten Monat“ folgen lässt. Aber dann - wird Barney Vater. Und findet in seinem fürwahr süßen Töchterchen endlich die Liebe seines Lebens. Fortan hat er für junge Frauen in knappen Kleidern statt Aufreißer-Sprüchen nur noch Moralpredigten übrig.
„Liebe ist das Beste“
Doch es kommt noch dicker: Tracy wird krank und stirbt. Und ganz zum Schluss – wir sind jetzt im Jahr 2030 – wird Ted von seinen allmählich entnervten Kindern angehalten, doch endlich mit Tante Robin auszugehen. „Mom ist inzwischen seit sechs Jahren tot, und deine ganze Geschichte drehte sich doch bloß darum, wie scharf du auf Tante Robin bist“, bemerkt Teds Tochter (in einer Szene, die bereits 2006 gefilmt wurde, damit die Kinder beim Serienschluss nicht zu alt wären). Stimmt. Und so kommt das blaue Waldhorn aus der Auftaktfolge, auch als „Schlumpf-Penis“ bekannt, zum finalen Einsatz bei einem zweiten Ständchen unter Robins Fenster.
„Perfekt ist niemand“ doziert Ted, inzwischen mit grauen Strähnen im Haar, „aber Liebe ist das beste, was wir können.“ Man könnte das einen angemessenen und würdigen Abschied nennen.