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Russische Kriegsgräuel : Meint Ihr, wir denken uns die Kriegsverbrechen aus?

Leichensäcke liegen in einem Grab vor einer Kirche in Butscha. Bild: dpa

Die Kreml-Propaganda leugnet die Gräueltaten der russischen Armee, doch die Beweislage verdichtet sich. Was Satellitenbilder zeigen und was Reporter berichten, deckt sich.

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          Gräueltaten der russischen Armee an ukrainischen Zivilisten in Butscha? „Das ist nicht der Fall, das war nicht der Fall, und das wird nie der Fall sein“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja am Dienstag bei einer Pressekonferenz in New York und wiederholte das Mantra des Kremls, es handele sich um eine „abscheuliche Provokation des Regimes in Kiew“. Die mehreren Hundert Leichen getöteter Zivilisten, die zum Teil gefesselt waren, ein Massengrab, Zeugnisse von Folter und Verstümmelung, Augenzeugenberichte, unabhängige Korrespondenten, Videos und Bilder sagen etwas anderes.

          Eine dreiste Lüge

          Michael Hanfeld
          verantwortlicher Redakteur für Feuilleton Online und „Medien“.

          Und die Satellitenbilder der Firma Maxar Industries zeigen, dass die russische Legende, die Menschen in Butscha und in anderen Orten, die von der russischen Armee bis Ende März besetzt waren, könnten erst später ums Leben gekommen sein, eine dreiste Lüge ist. Die „hochauflösenden“ Bilder „bestätigen die jüngsten Videos und Fotos in den sozialen Medien, auf denen Leichen zu sehen sind, die seit Wochen auf der Straße liegen“, sagte ein Sprecher von Maxar. Die Firma mit Sitz in Westminster, Colorado, betreibt Satelliten, die vornehmlich der Erdbeobachtung dienen. Sie liefert hochauflösende Aufnahmen, in diesem Fall aus Butscha. Diese zeigen zum einen, dass auf dem Gelände der Kirche in Butscha offenbar ein Massengrab ausgehoben worden ist. Auf den Bildern ist ein vierzehn Meter langer Graben zu erkennen. Die ersten Anzeichen von Vorbereitungen für ein Massengrab an der Kirche Sankt Andreas und Allerheiligen seien am 10. März zu erkennen, teilte Maxar mit.

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