RBB-Direktor geht : Zwei Jahresgehälter für Schulte-Kellinghaus
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Verlässt den Sender Ende Januar vorzeitig mit einem Aufhebungsvertrag: RBB-Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus. Bild: dpa
Der RBB-Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus geht zum 1. Januar vorzeitig aus seinem Job. Auf das im Sender gepflegte „Ruhegeld“ verzichtet er, ebenso auf Boni. Dafür geht er mit zwei Jahresgehältern ab.
Der Programmdirektor des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Jan Schulte-Kellinghaus, hört Ende Januar bei dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender auf. Der Verwaltungsrat billigte einen entsprechenden Aufhebungsvertrag.
Inmitten der Krise beim RBB um FilzVorwürfe gegen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf – sie wiesen die Vorwürfe zurück – war auch die Geschäftsleitung ins Blickfeld geraten. Von der ursprünglichen Besetzung ist mit Schulte-Kellinghaus’ Weggang dann nur noch Betriebsdirektor Christoph Augenstein aktiv dabei.
Schulte-Kellinghaus und der Sender verständigten sich den Angaben zufolge auf eine einvernehmliche Lösung. Der Programmdirektor sagte, er wolle „aktiv einen Neuanfang möglich machen, deshalb habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen“. Erst im Februar 2022 war er für eine zweite Amtszeit und damit für fünf weitere Jahre bestätigt worden. Er ist seit 2017 Programmdirektor.
Für Kritik in der RBB-Krise sorgt auch das sogenannte Ruhegeld für Führungskräfte: Sie erhalten Geld vom Sender, auch wenn sie für diesen nicht mehr arbeiten, bis sie das Rentenalter erreicht haben oder (zumeist) bis zu ihrem Lebensende. Laut RBB wird Schulte-Kellinghaus auf solche nachvertraglichen Ruhegeldzahlungen verzichten, ebenso auf Bonuszahlungen. Die Laufzeit seines seit März vereinbarten Fünfjahresvertrags sei um gut zwei Jahre verkürzt worden, auf dieser Grundlage werde er vom RBB im neuen Jahr freigestellt. Das bedeutet, dass er den Sender verlässt, aber noch zwei Jahre sein volles Gehalt bekommt. Der Programmdirektor des RBB wurde zuletzt mit einem Jahresgehalt von 215.425 Euro entlohnt.
„Ich habe nichts gefordert, sondern auf das nachvertragliche Ruhegeld verzichtet“, sagte Schulte-Kellinghaus im „Tagesspiegel“: „Auch auf alle zukünftigen Prämien. Die Prämie dieses Jahres habe ich bereits im August zurückgezahlt.“ In den Verhandlungen sei es um die Altersvorsorge und um seinen Fünfjahresvertrag gegangen, den er im März unterschrieben hatte. „Den haben wir um gut zwei Jahre verkürzt. Auf dieser Basis bin ich ab Februar freigestellt und werde die Zeit nutzen, um mir einen neuen Job zu suchen.“