Eine Schwäche der Öffentlich-Rechtlichen
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Andreas M. Reinhard war bis zum Sommer Redaktionsleiter im Bayerischen Rundfunk, in der Unterhaltung, dann in der Familienunterhaltung und im Kinderprogramm. Bild: privat
Unterhaltung gehört auch zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Als jemand, der lange dabei war, sieht Andreas M. Reinhard ein systematisches Defizit, auch im Kinderprogramm. Wie ändert man das?
Herr Reinhard, Sie haben als Produzent und als verantwortlicher Redakteur beim Bayerischen Rundfunk für die Unterhaltung und das Kinderprogramm gearbeitet. Beides sind Fächer, in denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht gerade die Nase vorn hat.
Wer pro Jahr acht Milliarden Euro Gebührengeld bekommt, hat die Aufgabe, Trends zu setzen. Ich sehe das Problem, dass die Öffentlich-Rechtlichen seit zwanzig Jahren hinterherdackeln. Wir setzen keine Trends mehr. Das ist ein Jammer. Das hat der Gebührenzahler nicht verdient.
Woran liegt das?
Ich glaube, die Producer-Persönlichkeiten in den Sendern sind nicht mehr die starken Charaktere, die es gab. Die sind in den letzten zwanzig Jahren einfach bequemer und ängstlicher, austauschbar geworden. Ich würde es verstehen, wenn ein Medienunternehmer sagt, er macht einen Quiz-Kanal, von morgens bis abends, und erwirtschaftet damit eine vernünftige Rendite. Was ich nicht verstehe, ist, dass das komplette Unterhaltungsangebot der ARD nahezu aus Quiz besteht.
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