RTL ändert Programm : Trauer um Comedian Mirco Nontschew
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Mit 52 Jahren gestorben: Komiker Mirco Nontschew Bild: dpa
Der Fernsehsender RTL werde eine Sondersendung über den verstorbenen Comedian ausstrahlen. Weggefährte wie Otto trauern um Nontschew – ein Video zeigt seine Anfänge im Fernsehen.
Zum Gedenken an den Comedian Mirco Nontschew ändert RTL sein Programm. Noch für die Nacht von Sonntag auf Montag kündigte der Privatsender in seinem Hauptprogramm eine 40-minütige Sondersendung an: „In Liebe an Mirco Nontschew“. Sie sollte um Mitternacht, nach Günther Jauchs letztem Jahresrückblick „Menschen, Bilder, Emotionen“, gesendet werden. Anschließend sollten bis zum frühen Morgen mehrere „Best of RTL Samstag Nacht“-Folgen wiederholt werden.
Mit den Comedy-Kollegen Wigald Boning, Olli Dittrich, Tanja Schumann und Stefan Jürgens habe er in den neunziger Jahren „Fernsehgeschichte“ geschrieben, hieß es bei rtl.de. In der RTL-Truppe stach Nontschew als hypermotorischer Schnellsprecher und wandlungsfähiger Rollenspieler hervor und gewann die Zuneigung des Publikums und der Kollegen, von der Beileidsbekundungen im Netz nun Zeugnis geben. Zuletzt gehörte Nontschew dem Ensemble von „LOL - Last One Laughing“ bei Amazon an.
Der Komiker war in der vergangenen Woche im Alter von 52 Jahren gestorben. Das meldete am Samstag die „Bild“-Zeitung unter Verweis auf Nontschews Manager und Vertrauten Bertram Riedel. „Wir bestätigen den Tod unseres Freundes und Familienmitglieds. Die Familie bittet um Rücksichtnahme in dieser schweren Zeit“, sagte Riedel. Die Todesursache ist noch unklar, bisher gibt es laut Polizei keine Hinweise auf Fremdverschulden. Es wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, eine Obduktion soll die Todesursache klären.
Otto Walkes: „Solche Naturtalente sind selten“
Geboren wurde Nontschew am 29. Oktober 1969 in Ost-Berlin. Er machte eine Ausbildung als Mechaniker. Ende der achtziger Jahre trat er als Beatboxer, Breakdancer und Rapper auf. Hugo Egon Balder holte ihn zu RTL. Nach dem Erfolg mit „Samstag Nacht“ hatte Nontschew Anfang der zweitausender Jahre seine eigene Show „Mircomania“ bei Sat.1. Im Kino spielte er in dem Filmen „7 Zwerge - Männer allein im Wald“ und „7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug“. Er trat in die Truppe der Sat.1-Show „Die dreisten Drei“ ein, bei RTL II hatte er eine Kochshow „Cook cook - Mircos Kochstudio“. Der Comedian hinterlässt zwei Töchter.
Unter Fans und Kollegen hat der Tod große Trauer ausgelöst. Otto Waalkes sagte der „Bild am Sonntag“, Nontschew sei „ein geborener Komiker“ gewesen. „Solche Naturtalente sind selten, und in seiner Generation war Mirco der begabteste, ein Unberechenbarer, der immer wieder überraschen konnte.“ Nontschew spielte unter anderem in den „7 Zwerge“-Filmen von Waalkes mit. Sein Entdecker Hugo Egon Balder schrieb bei Twitter, Nontschew sei damals der erste gewesen, für den sich die Produzenten für die Erfolgsshow entschieden hatten. „Ich bin fassungslos, unendlich traurig und jetzt einfach nur stumm“, schrieb Balder bei Twitter.
Comedy-Star Thorsten Sträter, mit dem Nontschew in der ersten „LOL“-Staffel spielte, schrieb bei Twitter: „Der Mirco Nontschew, das Genie der absurden Comedy, einzigartig in der Fülle dessen, was er war und konnte, ist nicht mehr da. Dieser Mann war 100 Komiker in einem, eine verrückte Wundertüte des Humors, ein Stern.“ Auch Wigald Boning, der ebenfalls bei „LOL“ in Staffel 1 dabei, schloss sich den Trauerbekundungen an. „Echte Genies sind rar. Mirco war ein solches, und obendrein ein besonders liebenswertes. Ich bin furchtbar traurig“, schrieb Boning bei Twitter.