TV-Events : Noch blödere Ideen für noch blödere Filme
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Til Schweiger als Thilo Sarrazin in „Tugendterror – jetzt erst recht!“ Bild: dpa / Montage F.A.S.
Auch die allerlangweiligsten nationalen Ereignisse werden neuerdings zu TV-Events verarbeitet. Und weil hierzulande ja genug langweilige Dinge passieren: Anregungen für weitere 90-Minüter, mitsamt Besetzungsvorschlägen (spielen ja eh immer dieselben).
„FDP - Frauen, Deppen, Politik“
(Feminismusdrama, D, 90 Min.)
Rainer Hunold als Rainer Brüderle
Thekla Carola Wied als Angelika Brüderle
Christine Neubauer als Laura Himmelreich
Ein Wahlkampfabend in der Provinz. Der Politiker Rainer Brüderle rutscht in einer Rotweinlache aus und landet auf dem Hinterkopf. Als er wieder zu sich kommt, hat er die Fähigkeit, die Gedanken von Frauen zu hören. Und sie denken alle das Gleiche: „Oh, dieser Herr Dr. Brüderle ist aber mal ein stattlicher Mann. Ich hoffe, der findet meinen Busen nicht zu klein.“ Als konservativer Ehemann und zwar liberaler, dennoch seriöser Politiker kommt für Brüderle nicht in Frage, dem Wunsch der Frauenwelt nach Anmache seinerseits nachzukommen. Doch die Stimmen in seinem Kopf peinigen ihn. Schließlich flüchtet er sich, verzweifelt, in ein unverständliches Kauderwelsch, das viele für Dialekt halten. Eine besonders aufdringliche junge Journalistin lässt sich aber nicht abschrecken. Brüderle geht zum Äußersten, versucht, sie durch eine detaillierte Diskussion des FDP-Wahlprogramms abzuschütteln. Am Ende wirbt er für den Vorschlag eines radikal vereinfachten Steuersystems: „Sie können so eine Steuererklärung auch ausfüllen.“ Endlich lässt sie von ihm ab. Brüderle ist erleichtert und feiert mit seiner Ehefrau Goldene Hochzeit in einem romantischen Schloss in Cornwall.
„Tugendterror - jetzt erst recht!“
(Debattendrama, D, 90 Min.)
Til Schweiger als Thilo Sarrazin
Heino Ferch als Matthias Matussek
Deutschland im Jahr 2023. Thilo Sarrazin ist Bundeskanzler, Kopftücher werden öffentlich verbrannt, an den Schulen wird ein Impfstoff gegen Homosexualität verteilt. Doch hinter den Kulissen der Macht beeinflusst ein Geheimbund die veröffentlichte Meinung und versucht im ganzen Land Toleranz und Chancengleichheit zu verbreiten. Der Journalist Matthias Matussek stößt bei seinen Recherchen über illegale Abtreibungskinder zufällig auf einen Blogeintrag dieser Gruppe über die positive Wirkung von Bildung auf die Intelligenz. Matussek erkennt sofort die Brisanz des Textes. Aber kann er verhindern, dass sich die gefährlichen Argumente im Internet weiterverbreiten? Auf Twitter entwickelt sich ein spannender Kampf um die Wahrheit. Der Film erzählt die Geschichte eines beispiellosen Engagements für die herrschende Meinung und erinnert gleichzeitig an die dunklen Schatten einer Mediengesellschaft, die noch immer mit elitären Argumenten gegen die Dummheit der Mehrheit ankämpfen will.
„Spiel, Satz, Tweet - Boris Beckers schwerster Kampf“
(Sozialdrama, D, 90 Min.)
Armin Rohde als Boris Becker
Dennenesch Zoudé als Barbara Becker
Dennenesch Zoudé als Angela Ermakova
Dennenesch Zoudé als Sabrina Setlur
Dennenesch Zoudé als Lilly Becker
Mike Krüger als Franz Josef Wagner
Heino Ferch als Oliver Pocher