Mexikos bedrohte Presse : Fotojournalist in Tijuana erschossen
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Der Fotojournalist Margarito Martínez wurde vor seinem Haus in Tijuana erschossen. Bild: Reuters
Mexiko ist für Journalisten eines der gefährlichsten Länder. Nun wurde erneut ein Fotojournalist in Tijuana erschossen. Er ist der zweite tote Journalist seit dem Jahreswechsel. Ein ähnlicher Fall geschah nur acht Tage zuvor.
Schon zum zweiten Mal im neuen Jahr ist in Mexiko ein Journalist getötet worden. Der Fotojournalist Margarito Martínez wurde nach ersten Informationen am Montag beim Verlassen seines Zuhauses in Tijuana erschossen. Das berichteten seine Ehefrau und Medien, für die er arbeitete. Der 49 Jahre alte Journalist hatte in der nordwestmexikanischen Stadt an der Grenze mit den USA für mehrere lokale und auch internationale Medien Fotos gemacht, vor allem für Berichte über Banden-Kriminalität. In Tijuana operieren kriminelle Banden, die Drogen und Migranten in die USA schmuggeln und Menschen entführen.
Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Nach Angaben von Kollegen war Martínez mit einer Person aneinandergeraten, die in den Drogenhandel verwickelt sein soll. Einer der Arbeitgeber von Martínez, das Magazin „Zeta“, berichtete von einem Streit mit einem Nachbarn. Erst eine Woche zuvor war José Luis Gamboa, der Leiter eines Online-Portals, in der ostmexikanischen Stadt Veracruz getötet worden - Berichten zufolge mit einer Stichwaffe. Auch in dem Fall sind die genauen Hintergründe nach wie vor unbekannt.
Mexiko war im vergangenen Jahr nach einem Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen das dritte Jahr in Folge das gefährlichste Land für Journalisten. Demnach wurden in dem nordamerikanischen Staat im Jahr 2021 sieben Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet - an zweiter Stelle lag Afghanistan mit sechs solcher Fälle. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador verunglimpft kritische Journalisten immer wieder öffentlich als Lügner.