Der Kampf der Metaversen
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Das Metaversum ist eine virtuelle Parallelwelt, in der man dank eines Avatars fast alles wie im echten Leben machen kann: Freunde treffen, Meetings mit Kollegen abhalten oder shoppen gehen. Bild: Jess Ebsworth
Microsoft, Fortnite, Roblox, Niantic: Mark Zuckerberg ist mit seinem Traum vom Paralleluniversum nicht allein. Was sind die Pläne für 2022?
Seit Facebook-Chef Mark Zuckerberg Ende Oktober seine Vision des Metaversums vorstellte, gibt es zwei Arten von Zweiflern: Die einen halten sein virtuelles Paralleluniversum für die vollendete Dystopie und fürchten sich vor einer werbefinanzierten, algorithmenoptimierten Welt voller Zombies in Gestalt knallbunter Cartoonfiguren. Die anderen spotten über die Rückständigkeit des Projekts: War nicht so eine Welt, deren Einwohner als schräge Fantasiewesen kommunizieren, spielen, Geschäfte oder Liebe machen, schon Mitte der Nullerjahre unter dem Namen „Second Life“ spektakulär gescheitert? Und selbst wenn die Idee reanimiert werden könnte, dann doch nicht in diesem staubigen Design mit seine Avataren von der Stange. Für hartgesottene Science-Fiction-Fans war es nur die Schwundstufe jener Zukunft, die ihnen Bücher wie Neal Stephensons „Snow Crash“ oder Filme wie „Ready Player One“ versprochen hatten.
Erweiterungen des Horizonts
Dass das Metaversum in der ein oder anderen Form kommen wird, scheint schon als Folge des gigantischen Investments unausweichlich. Zehn Milliarden US-Dollar will Meta in die Entwicklung stecken. Der Verkauf der VR-Brille Oculus Quest 2 macht zwar bisher nur einen kleinen Teil des Konzernumsatzes aus, wächst aber so schnell wie kaum ein anderer Unternehmensbereich. Das größte Geschäft dürfte aber, neben der Werbung, mit Apps für die 3D-Welt zu machen sein, an denen Facebook, ähnlich wie heute Apple und Google mit ihren Stores, ordentlich mitverdienen würde.
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