
Saumagen
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Hat nicht direkt etwas mit der deutschen Medienpolitik, steht hier sinnbildlich und begeisterte seinerzeit Helmut Kohl und dessen Gäste: der Saumagen der Metzgerei Hambel in Wachenheim. Bild: Hambel
Die Rundfunkkommission der Länder hatte angeblich den ganz großen Wurf in Sachen Reform von ARD und ZDF vor. Doch was bleibt vom Treffen im pfälzischen Deidesheim? Heiße Luft.
Im pfälzischen Deidesheim lässt es sich aushalten. Seit dem Jahr 770 ist hier Weinbau nachgewiesen, das muss dem beschaulichen Örtchen mit seinen etwas mehr als 3700 Einwohnern erst einmal jemand nachmachen.
Václav Havel war hier, Michail Gorbatschow, Boris Jelzin und John Major, jeweils auf Einladung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, zu Riesling und Pfälzer Saumagen, dessen Zubereitung Margaret Thatcher in all ihren negativen Vorurteilen über die Deutschen bestätigt haben mag.
An diesem historischen Ort hat sich die Rundfunkkommission der Bundesländer getroffen, war zwei Tage in Klausur, kam wieder heraus und verkündete – so gut wie nichts. Hochgesteckt waren die Erwartungen, nicht wenig Druck hatten die Politiker aufgebaut, dass ARD und ZDF sich endlich und wirklich und jetzt aber unbedingt bewegen und als reformfähig erweisen sollten. Und dann? Beschließen die Medienpolitiker der Länder gerade einmal, dass ARD und ZDF im Internet auf eine technische Plattform wandern sollen und dass ein „Zukunftsrat“ eingerichtet wird, der darüber beraten soll, was aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem wird.
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