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Lachlan Murdoch äußert sich : Fox News bleibt bei seinen Lügen

  • -Aktualisiert am

Proteste gegen Fox News vor dem Hotel des Vorsitzenden der Fox-Corp., Lachlan Murdoch. Bild: Getty

Nachdem Rupert Murdoch vor Gericht gesagt hatte, man müsse Führungsleute von Fox News, die Trumps Märchen vom Wahlbetrug verbreiten, maßregeln, dachten manche, die Senderchefin Suzanne Scott müsse gehen. Lachlan Murdoch stärkt ihr nun den Rücken.

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          Nachdem amerikanische Medien seit Tagen spekulieren, welche Köpfe bei „Fox News“ rollen, hat sich Rupert Murdochs Sohn Lachlan, Chef der Fox-Corp., demonstrativ hinter die Chefin von Fox News gestellt: „Suzanne Scott hat einen großartigen Job gemacht“, sagte er auf einer Inves­torenkonferenz in San Francisco. „Unsere Marke ist ungeheuer stark“, sagte Lachlan Murdoch. Das sei Suzanne Scott und ihrem Team zu verdanken. Lachlan Murdoch äußerte sich erstmals zum Skandal um den Sender. Dessen Verantwortlichen wird Heuchelei und Verbrüderung mit dem Lager von Donald Trump vorgeworfen.

          Eigentlich hätte Murdoch die Verleumdungsklage kommentieren müssen, die der Wahlautomatenhersteller Dominion gegen den Sender führt. Stattdessen hielt er sich an die Propaganda, mit der Fox News offenbar wider besseres Wissen Trumps Märchen vom Wahlbetrug verbreitet. Der „Lärm“ um den Prozess sei nichts als eine politische Attacke, sagte Lachlan Murdoch; Fox News berichte „ohne Furcht und Bevorzugung“.

          Die Lügen der Moderatoren

          Dass dies nicht der Fall ist, ist aktenkundig: Den vor Gericht offengelegten Unterlagen zufolge war den Fox-News-Talkern klar, dass die Wahlmanipulationsthese „absurd“ (Tucker Carlson), „geisteskrank“ (Sean Hannity), „verrückt“ (Maria Bartiromo und Laura Ingraham), „schockierend leichtsinnig“ und „beleidigend“ für die Zuschauer (Carlson) war.

          Suzanne Scott, CEO von Fox News.
          Suzanne Scott, CEO von Fox News. : Bild: Fox News

          Derweil notierte die Führungsetage, dass Zuschauer zu Kanälen wie Newsmax und OANN gingen. Deren „verschwörerische Berichterstattung mag genau das sein, was der enttäuschte Fox-News-Zuschauer sucht“, mutmaßte der Fox-News-Manager Ron Mitchell. Der Sender hatte den US-Bundesstaat Arizona als Erster und korrekterweise am Wahlabend für Joe Biden ausgerufen. Dann fingen die Moderatoren an, zu lügen: Es habe „Unregelmäßigkeiten“ bei den Wahlgeräten gegeben (Bartiromo); Bedenken über die Integrität der Wahl seien „legitim“ (Carlson) und die Wahl sei „voller Probleme und potentiellem Betrug“ (Ingraham).

          Dafür war Suzanne Scott verantwortlich, offenbar nach Lachlan Murdochs Anweisungen. Sie gab die Devise aus, „die Zuschauer nicht zu vergrätzen“. Angesichts kritischer Berichte eigener Journalisten über Trump meinte sie, sie könne nicht Reporter „verteidigen, die unsere Zuschauer nicht verstehen“. Lachlan Murdoch sagte sie, man müsse die Zuschauer „wissen lassen, dass wir sie hören und respektieren“; Murdoch Junior hatte sie gedrängt, kritischen Äußerungen über Trump zu stoppen.

          Lachlans Vater Rupert Murdoch war den Dominion-Unterlagen zufolge an den Gesprächen zwischen Scott und Lachlan beteiligt. In einer Anhörung zum Dominion-Prozess hatte Murdoch Senior gestanden, er habe die These vom Wahlbetrug bezweifelt. Führungskräfte, die diese Lügen guthießen, sollten „gemaßregelt, womöglich auch entlassen“ werden. Daraufhin war spekuliert worden, Suzanne Scott müsse gehen, was aber offenbar nicht der Fall und leicht zu erklären ist – handelte sie doch in Absprache mit Lachlan Murdoch. Unterdessen sendet Fox News munter weiter Fake News. Tucker Carlson sagte, die Wahl 2020 sei „ein schwerer Betrug an der amerikanischen Demokratie“ gewesen. Das könne „kein ehrlicher Mensch leugnen“.

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