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Wusste am Ende alles besser: Der Bordcomputer des Raumschiffs „Discovery“ aus Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ Bild: Allstar/Mgm
Kein Selbstzweck: Die EU-Kommission korrigiert die „Ethik-Leitlinien für eine vertrauenswürdige KI“, die zweiundfünfzig hochrangige Experten in ihrem Auftrag ausgearbeitet haben. Ein Gastbeitrag.
Die EU-Kommission will „Vertrauen in eine auf den Menschen ausgerichtete künstliche Intelligenz schaffen“, heißt es in ihrer Mitteilung an das Europäische Parlament, den Rat, den europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen von Anfang April. In dem elfseitigen Dokument, in dem sie ihre Strategie, deren Umsetzung und die nächsten Schritte zusammenfasst, situiert und korrigiert die Kommission die sogenannten „Ethik-Leitlinien für eine vertrauenswürdige KI“, die am selben Tag von der von ihr eingesetzten hochrangigen Expertengruppe für KI veröffentlicht wurden.
Den Werten der Europäischen Union verpflichtet, setzt die Kommission ihre Akzente für eine „ethisch vertretbare KI“: „KI ist kein Selbstzweck, sondern ein Instrument, das den Menschen dienen muss und letztlich das Wohlergehen der Menschen steigern soll.“ Dem gegenüber überschätzt die Expertengruppe das neue Instrument wiederholt euphorisch als „vielversprechendes Mittel“ für wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wohlstand, das „große Möglichkeiten“ bietet, und wirbt beschwichtigend für einen verhältnismäßigen Umgang mit den „möglichen Risiken“. In ihrem Entwurf vom 18. Dezember (F.A.Z. vom 10. Januar) des vergangenen Jahres hatte die der Industrie mehrheitlich nahestehende Expertengruppe sogar gemahnt, dass ihre Ethik-Leitlinien die KI- Entwicklung in Europa nicht ersticken dürften.
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