Stell dir vor, es ist Cyberkrieg und alle gehen hin
- -Aktualisiert am
Ein ukrainischer Soldat steuert eine Drohne in der Nähe von Bachmut Bild: dpa
Ist der Ukrainekrieg auch ein Cyberkrieg? Ja und nein. Ja, weil „Cyber“ wie nie zuvor in der konventionellen Schlacht zum Einsatz kommt. Nein, denn es zeigt sich: Einen eigenständigen digitalen Krieg gibt es nicht. Ein Gastbeitrag.
Krieg, das wissen wir seit Clausewitz, ist die Fortsetzung der Politik mit den Mitteln der Gewalt. Kriegsherren bedienen sich zur Durchsetzung ihres politischen Willens aller verfügbaren Mittel. Im 19. Jahrhundert gab es Land- und Seekriege. Im 20. Jahrhundert kam der Luftkrieg dazu. Im 21. Jahrhundert ist es der „Cyberkrieg“. Und wie der Luftkrieg den Land- und Seekrieg nicht verdrängte, verdrängen internetgestützte Drohnen und Cyberattacken nicht Jagdflieger oder Panzer.
Bits und Bytes als Waffe
Vor der „Zeitenwende“ hatte sich selbst unter Militärexperten die Ansicht verdichtet, dass zumindest in Europa ein konventioneller Krieg mit Tod und Zerstörung, bei dem es um die Verschiebung von Grenzen und die Eroberung von Territorien geht, eine Sache des 20. Jahrhunderts sei. Im „postheroischen“ 21. Jahrhundert, so viele akademische Studien, zielten militärische Operationen im grenzenlosen Cyberspace nicht darauf ab, das Territorium des Feindes zu erobern, sondern ihn mittels Erzeugung von Chaos und Konfusion zu schwächen. Und da boten das Internet und der Cyberspace neue Möglichkeiten. Bits und Bytes als Waffe.
Jetzt 30 Tage kostenfrei testen 2,95 € / Woche
Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?