Intendantenwahl beim MDR gescheitert : Hilder bekommt im Rundfunkrat nur zwölf Stimmen
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29 Rundfunkräte gegen ihn: Bernd Hilder Bild: ZB
Bei der Wahl zum neuen MDR-Intendanten ist Bernd Hilder, Chefredakteur der „Leipziger Volkszeitung“, im Rundfunkrat durchgefallen. Hilder war der einzige Kandidat. Es hatte ein heftiges Gerangel um die Wahl gegeben.
Der Chefredakteur der „Leipziger Volkszeitung“, Bernd Hilder, hat bei der Wahl zum neuen MDR-Intendanten keine Mehrheit im Rundfunkrat bekommen. Für Hilder stimmten nur zwölf von 41 anwesenden Rundfunkräten. 29 stimmten gegen ihn. Nun muss ein neuer Kandidat gefunden werden. Der langjährige Intendant Udo Reiter scheidet Ende Oktober aus.
Hilder sagte nach der Wahl im Gespräch mit der Deutschen Nachrichten-Agentur: „Schade. Gerne hätte ich dem MDR geholfen, aus seiner Krise herauszukommen.“ Der Chefredakteur war der einzige Kandidat, er hatte sich im Verwaltungsrat erst im vierten Wahlgang gegen die stellvertretende MDR-Intendantin Karola Wille und den stellvertretenden WDR-Fernsehdirektor Helfried Spitra durchgesetzt. In den vergangenen Wochen hatte es hinter den Kulissen ein heftiges Gerangel um die Intendantenwahl gegeben. Eingeschaltet waren die Staatskanzleien der MDR-Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nun muss der Verwaltungsrat des MDR innerhalb eines Monats dem Rundfunkrat einen neuen Kandidaten vorschlagen.
Hilder ist seit fast acht Jahren Chefredakteur der „Leipziger Volkszeitung“. Er ist zudem Sprecher des Deutschen Presserats. Er arbeitete dreizehn Jahre lang für die ARD, unter anderem als Hörfunk-Korrespondent in Washington und Mexiko-Stadt.