Warum die Genderkritiker sich ausgeliefert fühlen
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Genderei mit Punkten: Bauzaun an der Baustelle für das neue Wohn- und Geschäftsviertel am Alten Markt in Potsdam Bild: Imago
Die „gendergerechte“ Sprache wird gegen den Willen einer Mehrheit der Menschen in diesem Land durchgesetzt. Wie sie sich dabei fühlen, ist unschwer zu erkennen. Eine Bestandsaufnahme
Wenn Verächter des Genderns ihren Unmut artikulieren, dann geschieht dies nicht selten in drastischer Sprache: „Vergewaltigung der Sprache (…) eine unökonomische Vergeudung sprachlicher Ressourcen“ (Dieter Hallervorden/Schauspieler), „Irrsinn (…) Gendern ist eine Form von Tollwut“ (Heinz Rudolf Kunze/Musiker), „eine der dümmsten Ideen“ (Richard David Precht/Philosoph), „Sprachliches Gendern vergeht sich an unserem höchsten Kulturgut“ (Peter Eisenberg/Linguist), „Verlogener Scheißdreck (…) feministisches Getue in der Sprache“ (Elke Heidenreich/Schriftstellerin und Literaturkritikerin).
Die Diskussion um eine „gendergerechte Sprache“ wird in unserer Gesellschaft leidenschaftlich und emotional geführt. Die Heftigkeit des Schlagabtauschs ist auffallend. Es stellt sich hier die Frage, warum die Aversion gegen Gendersprache bei vielen Menschen so stark ausgeprägt ist. Ist das Bemühen um eine diskriminierungsfreie Sprache, die niemanden ausschließt, kein unterstützenswertes Projekt? Ist es nicht zu begrüßen, wenn wir eine Sprache verwenden, bei der sich alle „angesprochen fühlen“?
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