Neue Sendung „DW Haber“ : Deutsche Welle bringt Nachrichten auf Türkisch ins Netz
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Die Sendezentrale der Deutschen Welle in Bonn. Bild: dpa
Die Deutsche Welle rüstet ihr Programm in türkischer Sprache auf. Vor drei Monaten startete der Youtube-Kanal „+90“. Jetzt gibt es mit der Sendung „DW Haber“ täglich Nachrichten. Der Bedarf sei bei den Nutzern erkennbar, sagt der Sender.
Die Deutsche Welle forciert ihr Programm in türkischer Sprache. Am kommenden Montag geht sie auf den Sozialmedien-Plattformen mit der Nachrichtensendung „DW Haber“ an den Start. Die Sendung wird werktags auf Periscope und Youtube ausgestrahlt. Sie wird in den Bonner Studios der Deutschen Welle produziert und soll Nutzern innerhalb und außerhalb der Türkei „eine Zusammenfassung der wichtigsten weltpolitischen Ereignisse sowie Nachrichten aus der Türkei und Deutschland“ bringen.
„Wir senden um 17.30 Uhr Istanbuler Zeit und haben damit eine gute Chance, viele Nutzer in der Türkei auf ihren Mobilgeräten zu erreichen“, sagte Erkan Arikan, der Leiter der Türkisch-Redaktion der Deutschen Welle. „Dann sind sehr viele Menschen auf dem Heimweg von der Arbeit, und wir liefern ihnen mit unserem Angebot Informationen zu den wichtigsten Themen des Tages.“
Auf Youtube hatte die Deutsche Welle vor drei Monaten den Kanal „+90“ gestartet, den der Sender gemeinsam mit der britischen BBC, Voice of America und France24 bespielt.
Dass „+90“ habe inzwischen mehr als 100.000 Abonnenten habe, sahte der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, „spricht für das große Bedürfnis der türkischen Öffentlichkeit nach glaubwürdigen Informationen“. „Trotz der jüngsten Versuche, ausländische Medien pauschal zu diskreditieren, steigt die Zahl der Nutzer in der Türkei, die sich bewusst für uns als Alternative entscheiden.“
Die der türkischen Regierung nahestehende Stiftung Seta hatte kürzlich unter dem Titel „Der verlängerte Arm internationaler Medienorganisationen in der Türkei“ eine Ausarbeitung vorgelegt, in der die Berichterstattung deutscher Medien als regierungsfeindlich dargestellt wurde. Eine ganze Reihe von Journalisten, darunter der F.A.Z.-Kolumnist Bülent Mumay, wurde in dem Papier, das einer Anklageschrift gleicht, namentlich erwähnt und charakterisiert. Die Deutsche Welle hatte dem türkischen Botschafter in Deutschland postwendend ihren Protest gegenüber dieser Art der Darstellung ausgedrückt. Dass Redakteure namentlich genannt würden, könne nur „als Versuch gewertet werden, sie persönlich zu diskreditieren, einzuschüchtern und damit in ihrer journalistischen Arbeit zu behindern. Das ist nicht hinnehmbar.“
„DW Haber“ soll nach der live-Ausstrahlung auf den Social Media-Kanälen auch im Internet unter www.dw.com/tr abrufbar sein.