Neuer Sportsender Dyn : Neun Ligen für 12,50 Euro
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Christian Seifert, ehemaliger DFL-Manager, auf der Pressekonferenz zum neuen Sport-Streamingdienst „Dym“. Bild: dpa
Ende August startet Dyn, ein neuer Streamingdienst für Sport. Dort sollen die Sportarten zu sehen sein, denen der Fußball gerade das Rampenlicht stiehlt.
Am 23. August soll es losgehen – Handball, der Supercup, Meister gegen Pokalsieger in Düsseldorf. Auf diese Sendung arbeitet Dyn Media mit Sitz in Köln hin. Ein Jahr nach Gründung der Streamingplattform für Sportinhalte liege man beim Senderaufbau im Plan, sagte Christian Seifert am Mittwoch. Dyn (sprich: dein) ist ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Axel Springer SE; die Berliner sind mehrheitlich beteiligt.
17 Jahre war Seifert Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL). Nun arbeitet er als Gründer und Gesellschafter einer Firma, die Sportarten im Schatten des Fußballs sichtbarer machen will: Handball, Basketball, Volleyball, Tischtennis und Hockey wird Dyn vor allem im Liveformat übertragen. Seifert sagte: „Der Abstand zwischen Fußball und nachgelagerten Sportarten ist in Deutschland sehr groß – gerade im Vergleich zum Ausland. Das kann man ändern und sollte es den Fans zuliebe tun.“
Millionen Zuschauer erwartet
Das Zuhause von Millionen Sportfans wolle Dyn werden, sagte Seifert, der mit zwei Zahlen operierte: Laut einer Umfrage interessierten sich 23 Millionen Deutsche für Fußball, 17 Millionen Deutsche für die fünf Sportarten, die bald bei Dyn zu sehen sein werden.
Neun Bundesligen und die Europapokalspiele deutscher Handballteams wird der Sender ab der kommenden Saison zeigen. Im Handball, Volleyball und Hockey hat Dyn die Ligen von Frauen und Männern unter Vertrag. Wer Dyn ein Jahr kauft, zahlt 12,50 Euro im Monat. Das monatlich kündbare Abonnement kostet 14,50 Euro. „Das ist kein Einführungsangebot, das wir nach ein paar Tagen über den Haufen schmeißen“, sagte Geschäftsführer Andreas Heyden. Nähere Angaben zum Businessplan, wie etwa zur benötigten Zahl von Abonnentinnen und Abonnenten, machte Dyn nicht.
Porträts und Homestorys
Zu empfangen sein wird Dyn über den internetfähigen Fernseher, per PC/Laptop/Tablet oder auf dem Smartphone. Über die Plattform Dyn Content Desk wird es neben den Livespielen auch Höhepunkte und Bewegtbild-Berichte wie Porträts und Homestorys geben. Auf Sicht sollen diese kleinen Formate von den Vereinen produziert werden. „Wir wollen die Reichweite zwischen den Spieltagen erhöhen und die Aufmerksamkeit von Montag bis Sonntag verbreitern“, sagte Seifert. Er versprach mehr Bewegtbild „als je zuvor“ aus den fünf Sportarten. Vieles davon werde auf den digitalen Kanälen der Klubs und bei Youtube frei empfangbar sein. Pro Spieltag werde im Handball und Basketball zudem ein Livespiel bei Bild TV kostenfrei zu sehen sein. Die Hockeyliga der Damen und Herren werde die gesamte erste Saison kostenlos bei Youtube laufen.
Welche redaktionellen Formate es geben, wie die Sendestruktur aussehen und wer die Spiele kommentieren und präsentieren werde, will Dyn im Mai verkünden – viele namhafte Handballkommentatoren vom bislang übertragenden Sender Sky werden zu Dyn wechseln. Basketballfans werden die ihnen bekannten Gesichter aus den Magenta-TV-Übertragungen von der nächsten Saison an ebenfalls bei Dyn wieder-sehen.