„TV-Duell“ in Bayern : Schwarz gegen Grün
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Er ist dabei: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Bild: dpa
Vor der Landtagswahl in Bayern wird es im Bayerischen Rundfunk das traditionelle „TV-Duell“ der Spitzenkandidaten geben. Die SPD begehrt dagegen auf – die Sendung findet nämlich ohne sie statt.
Zumindest in getrennten „Duellen“ können SPD und Grüne vor der Landtagswahl in Bayern den Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) herausfordern. Wobei die Grünen sich als die ernstzunehmendere politische Konkurrenz verstehen dürfen. Ihr Spitzenkandidat Ludwig Hartmann tritt gegen den Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) im Fernsehen an. Die Spitzenkandidatin der SPD, Natascha Kohnen, hingegen liefert sich heute ein „Duell“ mit Söder, das nur im Internet zu sehen ist.
Das Aufeinandertreffen Kohnen/Söder kommt auf Einladung der „Nürnberger Nachrichten“ zustande. Übertragen werden soll es im Internet, unter anderem über Facebook, auf der Homepage der „Nürnberger Nachrichten“ und auf www.natascha-kohnen.de.
Zweieinhalb Wochen vor der Landtagswahl soll es im BR-Fernsehen dann das eigentliche „Duell“ geben, ein Aufeinandertreffen des Ministerpräsidenten und CSU-Spitzenkandidaten Söder mit dem Spitzenkandidaten der Grünen, Ludwig Hartmann. Am 26. September stehen sich die beiden gegenüber, moderiert wird die Sendung von BR-Chefredakteur Christian Nitsche. Die Auswahl des Kontrahenten des Ministerpräsidenten begründet der Bayerische Rundfunk mit dem Ergebnis des jüngsten „Bayerntrends“ vom 12. September. Demnach sind die CSU mit 35 und die Grünen mit siebzehn Prozent per Umfrage ermittelten Stimmenanteil, die Parteien, die bei der Wahl auf die meisten Stimmen hoffen dürfen.
Bei den Sozialdemokraten stößt die vom BR bestimmte Konstellation erwartungsgemäß auf Kritik. „Die Entscheidung des Bayerischen Rundfunks für ein schwarz-grünes Duell ist völlig absurd“, sagte SPD-Generalsekretär Uli Grötsch. Es sei das erste Mal, dass die Teilnehmer an einem Duell im öffentlichen Rundfunk nicht auf der Basis tatsächlicher Wahlergebnisse, sondern ausschließlich auf Basis von Meinungsumfragen festgelegt würden. „In einer Zeit, in der Umfragen unzuverlässiger werden und die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler in Bayern noch unentschlossen ist, ist das nicht nachvollziehbar.“ Der Bayerische Rundfunk greife so massiv in den Wahlkampf ein und beeinflusse die Chancen der Parteien zur Kommunikation mit den Wählern.
Um den anderen Parteien, die der Umfrage zufolge Chancen haben, ins Maximilianeum einzuziehen, laut BR „angemessene Darstellungsmöglichkeiten zu geben“, soll es am 28. September eine weitere Sendung geben, an der Vertreter von SPD, FDP, AfD, Freien Wählern und Linke teilnehmen. Mit den Sendungen trage der BR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt „insbesondere dem Prinzip der abgestuften Chancengleichheit Rechnung, nach dem die politischen Parteien entsprechend ihrer jeweiligen Bedeutung im Gesamtprogramm angemessen Berücksichtigung finden sollen“.