https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/das-portal-liess-ki-texte-schreiben-die-leser-sollten-es-nicht-merken-18658743.html

Skandal beim Portal CNET : Wie man mit Künstlicher Intelligenz den Journalismus liquidiert

  • -Aktualisiert am

Dieses Bild hat kein Fotograf geschossen. Eine Künstliche Intelligenz hat es geschaffen, und zwar das Computerprogramme DALL-E. Der Befehl, den wir eingegeben haben, lautete: „A 3d render of artificial intelligence that writes journalistic texts“. Die Umsetzung der Aufforderung, KI zu zeigen, die journalistische Texte verfasst, erscheint uns allerdings etwas kryptisch. Das Portal CNET hat indes KI-Texte publiziert, die Leser als solche nicht erkennen konnten. Bild: DALL-E

Das Techportal CNET hat Texte gebracht, die nicht Menschen geschrieben haben, sondern Künstliche Intelligenz. Den Lesern blieb das verborgen. Dahinter steckt ein Geschäftsmodell.

          3 Min.

          Das nächste Mal, wenn Sie Ihre Lieblings-Nachrichtenwebseite lesen, sollten Sie vielleicht sicherstellen, dass das von einem echten Menschen verfasst worden ist“, schrieb das Techmagazin „Futurism“ kürzlich in einem Stück über das populäre Techportal CNET. Dort publiziert man, wie „Futurism“ enthüllte, seit Monaten Stücke, die von Künstlicher Intelligenz (KI) verfasst werden. Zu erkennen ist das für den Leser zunächst nicht; als Verfasser der Artikel ist die „Redaktion Geld“ aufgeführt. Erst wenn man diese anklickt, kommt die Nachricht: „Dieser Artikel entstand mit Hilfe künstlicher Intelligenz und wurde von Redaktionsmitgliedern gegengelesen, faktengeprüft und redigiert.“

          Mehr als siebzig Texte von der KI

          Mehr als siebzig solcher Artikel habe CNET in den vergangenen Monaten veröffentlicht. „Futurism“ interpretiert die „relativ kleine“ Zahl als ein Zeichen dafür, dass die CNET-Redaktion das Ganze unterhalb der Aufmerksamkeitsschwelle halten wollte. Aber der Artikel der kleinen Tech-Seite schlug große Wellen; er wurde von anderen Publikationen wie „Engadget“ oder „Gizmodo“ und von der „Washington Post“ aufgegriffen. CNET sah sich schließlich gehalten, die automatisierten Stories zunächst einzustellen.

          Testen Sie unser Angebot.
          Jetzt weiterlesen.
          Testen Sie unsere Angebote.
          F.A.Z. PLUS:

            FAZ.NET komplett

          Diese und viele weitere Artikel lesen Sie mit F+
          Auf dem Werksgelände in Lima: Seit mehr als vierzig Jahren wird hier der Abrams gebaut.

          Wo der Abrams gebaut wird : Die Stadt und das Biest

          In einem kleinen Ort in den USA wird der Abrams gebaut. Bei den Soldaten wird er respektvoll „The Beast“ genannt. Er ist der Stolz der Stadt.