Bedroht von Corona-Leugnern : BBC befürchtet Anschlag auf Reporter
- Aktualisiert am
Die BBC ist besorgt um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter. Bild: Reuters
Die britische BBC ist alarmiert. Ihr prominenter Reporter Nicholas Watt wird seit Monaten von Corona-Leugnern bedroht. Jetzt hat sich der Sender an die Polizei gewendet.
Die britische BBC ist um die Sicherheit ihrer Reporter besorgt, insbesondere um die des prominenten Journalisten Nicholas Watt. Einem Bericht der „Times“ zufolge hat der Sender die Metropolitan Police um Hilfe gebeten und darauf aufmerksam gemacht, dass Watt gefährdet sei. Die Furcht vor einem Anschlag auf ihn wachse - vor einem Mordanschlag wie jenem, dem der konservative Politiker David Amess Mitte Oktober dieses Jahres zum Opfer fiel. Amess war während einer Bürgersprechstunde von einem fünfundzwanzig Jahre alten Briten somalischer Herkunft erstochen worden. Die Polizei ordnete das Attentat als islamistischen Terrorakt ein.
Nicholas Watt, Redakteur der Sendung „Newsnight“, ist indes zur Zielscheibe radikaler Corona-Leugner geworden, von ihrer Seite drohe ihm Gefahr, so die BBC. Mitte Juni war Watt bei einer Anti-Lockdown-Demonstration im Londoner Regierungsviertel angegriffen und durch die Straßen gejagt worden. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte die Angriffe scharf verurteilt. „Die Hetze gegen Nick Watt, der seinen Job macht, ist eine Schande“, twitterte der Premier.
Nick Watt sei, schreibt die „Times“, seit Monaten Nachstellungen ausgesetzt. Die BBC suche bei der Polizei um Rat, wie sich ihre Journalisten am besten schützen können, wenn sie auf Reportage sind oder wenn sie im Internet zum Ziel von Hasskampagnen werden.
Von Gewalt und Übergriffen auf Corona-Demonstrationen berichten dieser Tage auch Journalisten in Deutschland. Unter dem Hashtag #ausgebranntepresse finden sich auf Twitter zahlreiche Einträge, die von Angriffen auf Reporter zeugen. Von Usern erhalten die Journalisten Zuspruch, es versammeln sich aber auch in großer Zahl Beschimpfungen und Verunglimpfungen.