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„Mein zweites Standbein“ : Klaas Heufer-Umlauf schmeißt die Party

  • -Aktualisiert am

Klaas Heufer-Umlauf in München. Bild: Jörg Seewald

Auf dem Münchner Filmfest feiert die „neue deutsche filmgesellschaft“ (ndf) ihr 75-jähriges Bestehen. Die Fantastischen 4 treten auf und Klaas Heufer-Umlauf legt den ndf-Chef Matthias Walther auf den Grill. Und verrät, warum er im ZDF vor allem den „Bergdoktor“ schätzt.

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          Es war die große Überraschung des Münchner Filmfests. Nicht nur, dass die Münchner Produktionsfirma ndf zur Feier ihres 75-jährigen Bestehens auf die Galopprennbahn in Riem geladen hatte, inklusive eines Privatkonzerts der Fantastischen Vier. Klaas Heuer-Umlauf enterte vor dem Konzert die Bühne, um in zwanzig Minuten ironisch durch die Firmengeschichte zu führen. „75 Jahre beim Fernsehen“, sagte er, seien so viel wie „150 Jahre in normalen Berufen oder 300 Jahre als Verwaltungsfachangestellter“. Das Gespräch mit ndf-Geschäftsführer Matthias Walther eröffnete er mit „Spürst Du den Neid der Kollegen?“, merkte später an, dass ja ZDF und ndf sich nicht ohne Grund Zweidrittel des Labels teilten, um dann Salz in die Wunden der ndf zu streuen, indem er Ausschnitte aus „Ein Bernhardiner namens Möpschen“ („Das ist wie Haneke: Draufhalten nur ohne Kunst“) und „Mambospiel“ („Tarantino für Arme“) zu zeigen. Da mochte Geschäftsführer Walther noch so verzweifelt dagegenhalten. Bevor dann die Fanta 4 loslegten und die beiden ehemaligen „Um Himmels Willen“-Nonnen Jutta Speidel und Janina Hartwig über den neuen Beruf des Intimacy-Coaches lästerten (Speidel: „Es gibt nichts Überflüssigeres. Aber besser wird es an den Sets ohnehin gerade nicht“). Uns gab Klaas Heuer-Umlauf ein kleines Interview.

          Wie viele Teufel haben Sie geritten, diesen Job als Partymoderator zu übernehmen?

          Gar keine. Der Kontakt war durch meine kleine Rolle in „Der Schwarm“ zustande gekommen. Viele werden es nicht wissen: Diese Art von Beschäftigung ist eine Art zweites Standbein von mir. Das macht auch Spaß und bedarf gründlicher Vorbereitung.

          Gibt es aus dem Œuvre der ndf etwas, das Sie gerne sehen?

          Tatsächlich: „Der Bergdoktor“. Früher habe ich den mit meiner Oma zusammen gesehen. Hans Sigl und ich, wir kennen und mögen uns. Da kommt viel zusammen. Hans ist ein toller Schauspieler und ein Supertyp. Außerdem gehört eine Portion Selbstironie dazu. Das ist alles da. Deshalb schätze ich die Filme. Die haben nicht zu Unrecht eine Riesenquote. Man merkt auch vor Ort am Wilden Kaiser einen gewissen Spirit.

          Gibt es außer dem „Bergdoktor“ etwas, das Sie seriell interessierte?

          Ja, Sachen wie „Derrick“. Das habe ich früher mit meinen Eltern geguckt. Immer wenn die gesagt haben: „Jetzt geh mal ins Bett, wir gucken ,Derrick‘.“ Dann hat es mich erst recht interessiert.

          Wie sieht die Zukunft des Fernsehens aus? Überlebt das ZDF, wenn lineares Fernsehen langsam überflüssig wird? Die Jugend streamt ja nur noch.

          Ich glaube, die Darreichungsform auch von linearem Fernsehen wird sich ändern, zwangsläufig. Irgendwann wird man nicht mehr wissen, wo kommt das denn jetzt her. Aber die Unabhängigkeit, Standfestigkeit und Transparenz von öffentlich-rechtlichem Fernsehen und die gebotenen vertrauensbildenden Maßnahmen, die da rundherum stattfinden – in dieser Zeit weiß man das umso mehr zu schätzen, was unabhängige Medien, was Nachvollziehbarkeiten in den Abläufen ausmacht. Insofern sehe ich die Öffentlich-Rechtlichen gar nicht bedroht. Das macht das ZDF sehr gut. Die Quoten sprechen ja auch dafür.

          Klingt, als stünden Sie in Verhandlungen mit dem ZDF.

          Ich bin Pro7 treu ergeben, und das werde ich noch lange bleiben

          Wie lange läuft Ihr Vertrag?

          Jahrelang.

          Was schauen Sie kurz vor Weihnachten, Fußball?

          Nein, aber nur, weil mich Fußball nicht interessiert. Das hat jetzt nichts mit einem Boykott gegen Qatar zu tun, so- dass ich auch nicht Gefahr laufe, mich moralisch zu vergaloppieren.

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