Die Öffentlich-Rechtlichen missachten die freie Presse
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Presse online: Der Weser-Kurier tritt im Internet, wie alle Zeitungen, gegen mächtige Konkurrenz an. Bild: Frank Koch
ARD und ZDF sollen reformiert werden. Die Medienpolitik will ihnen noch mehr Spielraum geben, vor allem im Internet. Dabei überziehen die Sender schon jetzt ihre Rolle im dualen System. Ein Gastbeitrag.
Wie sähe sie aus, die Welt ohne freie Presse, in der einzig und allein der öffentlich-rechtliche und der private Rundfunk die Bevölkerung informierten? Wie sähe es in den Städten und Dörfern aus, in denen es keine Lokal- und Regionalzeitungen mehr gibt? Traurig, so viel steht fest. Denn es gibt Orte und Regionen, um die sich die Sender bisher nicht kümmern, nicht kümmern können, jedenfalls in den Flächenländern. Es sind Orte und Regionen, in denen private Verlagshäuser seit Jahrhunderten dazu da sind, die Menschen zu informieren – über Kommunalpolitik und Ereignisse in der Nachbarschaft, über Vereine und Verbände, über Schulen und Kindergärten, über die Menschen, die dort leben, ihre Sorgen und Nöte.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll weiter ausgebaut werden – obwohl er sich in den vergangenen Jahrzehnten aufgeplustert hat, mit Spartenprogrammen von ARDalpha bis ZDFneo, in 21 Fernsehsender und 74 Radiowellen. Er muss lokaler und regionaler werden, darin sieht Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen, die Zukunft von ARD und ZDF. In einem Gastbeitrag für diese Zeitung schrieb sie von einer Reform der Öffentlich-Rechtlichen zu „regionalen Ankern in der Welt“. Vermieden werden müsse eine Situation wie in Großbritannien oder in den USA, ein „Ausverkauf der Lokalblätter“, wo Angebotslücken im lokalen, regionalen Bereich entstanden seien, woran die Demokratie Schaden nehmen könne. Entdecken die Öffentlich-Rechtlichen den Graswurzeljournalismus?
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