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Judenhass bei Deutscher Welle : Hat hier Antisemitismus wirklich „keinen Raum“?

  • Aktualisiert am

Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg Bild: dpa

Die Vorwürfe wiegen schwer: Mitarbeiter der Deutschen Welle sollen sich judenfeindlich geäußert und den Holocaust geleugnet haben. Jetzt meldet sich der Bund zu Wort.

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          Der Bund erwartet schnelle Aufklärung zu Antisemitismusvorwürfen gegen mehrere Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW). Ein Sprecher der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: „Die BKM nimmt die aktuellen Vorwürfe gegen Mitarbeiter der arabischen Redaktion der Deutschen Welle sehr ernst und erwartet eine rasche und umfassende Aufklärung. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, müssen in dieser Redaktion unverzüglich personelle Konsequenzen gezogen werden.“

          Die Süddeutsche Zeitung hatte zuvor einen Artikel mit dem Titel „Ein Sender schaut weg“ veröffentlicht. Demnach sollen mehrere Mitarbeiter in den vergangenen Jahren im Internet antisemitische und antiisraelische Äußerungen gepostet haben. Später seien diese Einträge gelöscht worden.

          Der deutsche Auslandssender hatte am Dienstag angekündigt, die Vorwürfe extern prüfen zu lassen: „Auf Anordnung des Intendanten wird die DW umgehend eine unabhängige externe Untersuchung beauftragen.“ Nach einer ersten Prüfung werde der Sender gegebenenfalls „umgehend Konsequenzen ziehen, wenn sich Verstöße gegen diese Regeln bewahrheiten“.

          In einem vom Sender mitgeteilten gemeinsamen Statement äußerten sich auch der Rundfunkrats- sowie der Verwaltungsratsvorsitzende der DW, Prälat Karl Jüsten und Peter Clever. Darin heißt es, die in dem Artikel erhobenen Vorwürfe „wiegen schwer. Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung haben in der DW keinen Raum.“ Die DW bekenne sich eindeutig zum Existenzrecht Israels, das für die Bekämpfung des Antisemitismus zentrale Bedeutung habe.

          Rundfunkrat und Verwaltungsrat begrüßten das schnelle Handeln der Geschäftsleitung, unverzüglich eine unabhängige externe Untersuchung der Vorwürfe zu beauftragen. „Sollten sich die in dem Zeitungsartikel gemachten Vorwürfe erhärten, müssen entsprechende Konsequenzen folgen, um weiteren Schaden von der DW und ihrer Belegschaft fernzuhalten“, heißt es in dem Statement.

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