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Arte über den Ukrainekrieg : Putins Angriff in drei Wellen

Da waren die Russen schon auf der Krim: Wladimir Putin, Angela Merkel und der damalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko anlässlich des 70. Jahrestages der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 2014 Bild: © Michael Kappeler/dpa picture alliance/Alamy Stock Photo

Russland log, log und log, der Westen staunte: Bei Arte zeigt Norma Percy, wie es zum Krieg in der Ukraine kam. „Wer ist Wladimir Putin?“ ist eine herausragende Geschichtsdokumentation. In der spielt Angela Merkel eine zwiespältige Rolle.

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          Es soll ein ukrainisches Sprichwort geben, das vom „Melken zweier Kühe“ handelt. Es wird in den ersten Minuten des Arte-Dreiteilers „Wer ist Pu­tin?“ zitiert: Die zwei Milchkühe, die von der Ukraine gemolken wurden und die diese gegeneinander ausspielte, sollen Russland und die Europäische Union ge­wesen sein. Letztere war dem Land, das zeigen die Statements der europäischen Politiker, in den fünf Jahre dauernden Verhandlungen über ein Handelsabkommen weit entgegengekommen. Mit Milliarden legte sie nach, als sich beim EU-Osteu­ropa-Gipfel 2013 in Vilnius das Scheitern des Vertrags abzeichnete. Die Versprechungen aus Brüssel waren allerdings an komplexe Auflagen gebunden. Russland zahlte bar – und besser.

          Jürg Altwegg
          Freier Autor im Feuilleton.

          Mit dem folgenreichen Gipfeltreffen beginnt die Chronik der amerikanischen Dokumentarfilmerin Norma Percy. Sie operiert geschickt mit Sequenzen, die nicht unbedingt in den Nachrichten zu se­hen waren. Im Rückblick – nach Putins Überfall auf die Ukraine – werden sie von zahlreichen Beteiligten kommentiert. Ausführlich zu Wort kommen die Regierungschefs David Cameron und François Hollande, für die EU José Manuel Barroso und Catherine Ashton.

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