Wie man mit der Lüge Kasse macht
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Alex Jones bei einer Unterstützungsaktion für Donald Trump Bild: Reuters
Alex Jones ist einer der schlimmsten Verschwörungstheoretiker Amerikas – und hat ein Geschäft daraus gemacht. Nun verklagen ihn Eltern der bei einem Schulmassaker ermordeten Kinder.
Wer wissen will, was „Fake News“ und „Hate Speech“ sind, muss einen Blick auf das „Werk“ von Alex Jones werfen. Jones produziert Fakes und Hass ohne Unterlass, mit Macht und großem geschäftlichen Erfolg. Er sei der weltweit vielleicht wirkmächtigste „Verschwörungsunternehmer“, sagt der Politikwissenschaftler Michael Barkun, der an der Syracuse University in New York lehrte. Jones ist ein fanatischer Trump-Unterstützer. Er hasst viele und vieles: Juden, Muslime, Freimaurer, Linke, Gemäßigte, Feministinnen, Demokraten, Republikaner, die ihm nicht rechts genug sind, Wall-Street-Banker und das Washingtoner Establishment. Sie alle reiht er , in Kombination oder auch mal solo, ganz nach Bedarf, in die große Weltverschwörungserzählung ein, die er seinem Publikum fortwährend darbietet. Er tut dies in seiner Radiosendung, der „Alex Jones Show“, die in den Vereinigten Staaten von rund sechzig Kanälen verbreitet wird, und auf seinem Internetportal „infowars.com“.
Bis vor zwei Jahren vertrat Jones dort die These, dass die amerikanische Regierung in die Terroranschläge vom 11. September 2001 verwickelt gewesen sei – das Ganze sei eine „False Flag“-Operation gewesen. Dass Usama Bin Ladin im Mai 2011 von amerikanischen Navy Seals im pakistanischen Abbottabad getötet wurde, gibt Jones als Märchen aus: Der Al-Qaida-Chef sei schon vorher getötet worden, man habe seinen Leichnam tiefgefroren und wieder aufgetaut, um ihn bei dieser Gelegenheit präsentieren zu können.
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