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Literatur und Ehre : Rühmen und Tadeln - Reich-Ranicki erhält den Goethepreis

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Marcel Reich-Ranicki, Goethepreisträger 2002

Marcel Reich-Ranicki, Goethepreisträger 2002 Bild: dpa

In seinem 82. Jahr wird Marcel Reich-Ranicki vor 900 Gästen in der Frankfurter Paulskirche mit dem Goethepreis geehrt.

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          Der Literaturkritiker Marcel Reich- Ranicki hat in der Frankfurter Paulskirche den Goethepreis der Stadt Frankfurt für sein Lebenswerk erhalten.

          Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) überreichte dem 82-Jährigen die Auszeichnung vor rund 900 Gästen. Der Schweizer Literaturwissenschaftler Peter von Matt sagte in seiner Laudatio, Reich-Ranickis Einzigartigkeit beruhe darauf, dass „sein Witz, sein scharfes Auge und seine Lust, lauthals zu rühmen und zu tadeln“ einhergingen mit einer „enormen Produktivität in vielen Sparten“.

          Prägend im deutschen Literaturleben

          Durch sein jahrzehntelanges Wirken habe Reich-Ranicki es „in einzigartiger Weise“ verstanden, Literatur populär zu machen, lautete die Begründung für die Auszeichnung. Sein Werk und seine Präsenz im kulturellen Leben in Deutschland hätten zudem die Literaturentwicklung entscheidend mitgeprägt.

          Die erstmals im Jahre 1927 gestiftete Auszeichnung soll Menschen verliehen werden, deren „schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig“ ist. Zunächst wurde der renommierte Preis jährlich zum Geburtstag des Schriftstellers am 28. August verliehen. Seit 1952 erfolgt die „Verleihung des Goethepreises„ nach einem Beschlusses der städtischen Körperschaften grundsätzlich nur noch alle drei Jahre - in Ausnahmefällen allerdings in kürzeren Abständen.

          Neben dem ersten Preisträger - dem Dichter Stefan George - erhielten die Ehrung unter anderem der Philosoph und Arzt Albert Schweitzer, der Psychoanalytiker Sigmund Freud, der Physiker Max Planck, der Schriftsteller Thomas Mann und der Architekt Walter Gropius. Zuletzt wurde die Auszeichnung im Jahr 1999 dem Schriftsteller Siegfried Lenz verliehen. Der „Goethepreis“ besteht aus einer auf Pergament geschriebenen Urkunde und ist derzeit mit 50.000 Euro dotiert.

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