Im Visier der Republikaner : Sind Hunter Bidens Bilder zu teuer?
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Hunter Biden mit seinem Vater Joe Biden im August 2022 Bild: Reuters
Der Sohn des amerikanischen Präsidenten ist unter die Künstler gegangen und verkauft seine Werke für viel Geld. Die Republikaner mutmaßen: Soviel zahlt womöglich nur, wer indirekt Einfluss auf Joe Biden ausüben will.
Bis zu 225.000 Dollar kosten Gemälde des amerikanischen Präsidentensohns Hunter Biden in der New Yorker Galerie Georges Bergès. Verdächtig viel, findet James Comer. Der Republikaner leitet den Aufsichtsausschuss im amerikanischen Repräsentantenhaus und hat dem Galeristen Bergès einen Brief geschrieben: „Warum sollte irgendwer Hunter Biden viele Dollar für Kunst bezahlen, die wohl wertlos ist?“, fragt er darin. „Er ist kein Pablo Picasso.“ Die Käufer wollten wahrscheinlich nur das Wohlwollen Joe Bidens erwerben.
Seit Anfang des Jahres halten die Republikaner eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus und diverse Untersuchungen zur Politik und Familie des demokratischen Präsidenten eingeleitet. So soll nun der Galerist Bergès nach Comers Willen nun die Namen der Käufer von Hunter Bidens Gemälden offenlegen und im Februar vor dem Kongressausschuss aussagen.
Der 52 Jahre alte Präsidentensohn hatte erst 2021 seine erste Einzelschau als Maler bei Georges Bergès. Die „New York Times“ schrieb damals, zu sehen sei sicher mehr als das Werk eines Amateurs. Doch die Ausstellung müsse auch niemanden vor Neid erblassen lassen. Der Galerist Bergès sieht in Hunter Biden „womöglich einen der einflussreichsten Künstler des 21. Jahrhunderts“. Für den Juristen Walter Shaub vom Project on Government Oversight ist Bidens Einstieg in den Kunst dagegen wegen des öffentlich aufgeworfenen Diskussionsverdachts bereits gescheitert.
Hunter Biden wird von Republikanern seit Jahren immer wieder vorgeworfen, die politische Karriere seines Vaters für eigene berufliche Zwecke ausgenutzt zu haben.