Jenseits von Krypto-Eden
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Im Zentrum eines Rechtsstreits: Kevin McCoys „Quantum“ war das erste erstellte NFT und wurde für 1,47 Millionen US-Dollar bei Sotheby`s verkauft. Bild: AFP
Eine Klage gegen Sotheby’s, Insiderhandel und Geldwäsche: Von paradiesischen Zuständen ist der boomende NFT-Markt weit entfernt.
Wie Utopie und Wirklichkeit auseinanderfallen auf dem boomenden Krypto-Kunstmarkt, kann einen an selige Anfangszeiten des Internets erinnern – und ihr Ende. Das World Wide Web werde das Wissen demokratisieren, war damals zu hören, allen Teilhabe ermöglichen und Menschen zum globalen Sharing in einer schönen neuen Netz-Ökonomie zusammenführen. Tatsächlich ermöglichte das Internet Wunderbares, neue Arten zu kommunizieren, Handel zu treiben und unser Leben zu organisieren. Doch es kamen auch übermächtige Digitalkonzerne, Filterblasen, demokratiegefährdende Hatespeech, Fake News und Shitstorms, dazu Onlinekriminalität und das Darknet.
Und so kann es nicht wundern, dass nur ein Teil der Wahrheit ausgesprochen ist, wenn heute Enthusiasten des Handels von Kunstwerken oder anderen „Assets“ in Form von Non-Fungible Token (NFT) schwärmen, dieser Sprung in die Kryptoökonomie komme einer demokratischen Revolution des Kunstmarkts gleich, weil Künstler sich ohne Galerien selbst vermarkten könnten, jeder quasi sein eigenes Auktionshaus werde, alles herrlich transparent sei, ohne Intermediäre auf ewig vertragsfest gesichert, dezentral verbürgt, fälschungssicher und frei von Diskriminierung sowieso. NFT, einmalige Besitzzertifikate für virtuelle oder physische Objekte in der Blockchain, sind eine Technik mit faszinierenden Möglichkeiten für Künstler und Sammler.
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