Mit Software gegen Fälschungen
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Die KI von Art Recognition prüfte die angeblich von Raffael stammende „Flaget Madonna“ Bild: Flaget Madonna LLC, Facture
Ist das ein echter Raffael? Künstliche Intelligenz und vernetzte Datenbanken lassen Programme wie Art Recognition oder Facture Antworten geben. Die Unternehmer dahinter haben noch viel vor.
Wolfgang Beltracchi, Tom Keating, Tony Tetro – drei Namen, die für die größten Kunstfälschungsskandale des vergangenen Jahrhunderts stehen. Doch das Fälscherhandwerk gehört nicht der Vergangenheit an: Jedes Jahr tauchen weltweit Tausende Kunstwerke bei Galerien und Auktionshäusern auf, die nicht echt sind. Selbst Experten können die immer besser werdenden Imitationen oft nicht erkennen. Im Kampf gegen Betrüger könnten nun Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) für ungeahnte Entwicklungen sorgen.
Um Arbeiten von Fälschern zu identifizieren, kommen Softwares zum Einsatz: Programme wie Art Recognition der in der Schweiz lebenden Gründerin Carina Popovici oder die von Christian Huhnt in London entwickelte App Facture. „Wir arbeiten an einem Kunstmarkt, in dem Fälschungen sofort auffliegen“, sagt Popovici. Die 1982 in der Nähe von Bukarest geborene promovierte Physikerin war lange für Banken tätig, hatte aber immer einer Leidenschaft für Kunst. Ihr Programm Art Recognition arbeitet auf Grundlage einer großen Bilddatenbank: Mehr als 300 Künstler und 100.000 Abbildungen authentischer Kunstwerke kennt die Software. In zahlreichen Prüfdurchgängen untersucht sie, welche Merkmale für Arbeiten eines Künstlers typisch sind: welche Strukturen, Techniken, Farbqualitäten oder Arten der Pinselführung.
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