Geht es um Malerei oder politischen Einfluss?
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In der Georges Bergès Galerie: Ausstellung von Hunter Bidens Kunst, 2021 Bild: George Etheredge/NYT/Laif
Joe Bidens Sohn Hunter ist unter die Künstler gegangen und als solcher sogar ziemlich erfolgreich. Die amerikanischen Republikaner glauben nicht, dass es wirklich an seinem kreativen Talent liegt.
Die amerikanischen Republikaner wollen von Hunter Biden nicht lassen. Derzeit haben sie es auf Gemälde und Collagen des Präsidentensohns abgesehen. Denn dieser betätigt sich als spätberufener bildender Künstler und soll als solcher nicht schlecht verdienen. Im Abgeordnetenhaus, wo die Republikaner seit Januar die Mehrheit haben, strengen sie etliche Untersuchungen gegen Demokraten an – und der Ausschuss für Aufsicht und Rechenschaft nimmt sich Hunter Biden vor.
Der neue Vorsitzende des Ausschusses, James Comer aus Kentucky, schickte Bidens New Yorker Galeristen jüngst eine offizielle Bitte um Kooperation, die klingen sollte wie eine Vorladung: Georges Bergès müsse die „anonymen Käufer“ der Biden-Werke und die erzielten Preise offenlegen. Nach Angaben der Galerie wurden Bilder Hunter Bidens für Summen von bis zu 225.000 Dollar verkauft. In Presseberichten ist von bis zu 500.000 Dollar die Rede. Bergès sagt, Biden sei ein ernsthafter Künstler, dessen Werk das „Heilige in uns allen“ sichtbar mache und den er weiterhin fördern wolle. Die Republikaner insinuieren wiederum, die Käufer von Joe Bidens Sohn zahlten solch hohe Beträge nicht der herausragenden Kreativität des Präsidentensohnes wegen, sondern mit dem Ziel, Einfluss auf seinen Vater zu nehmen. Deshalb müssten ihre Namen bekannt werden. Anwälte des Weißen Hauses hatten vor zwei Jahren genau gegenteilig argumentiert und die Anonymität der Käufer sichergestellt, damit Hunter Biden ohne falsche Anschuldigungen „seiner Profession nachgehen“ könne, wie die damalige Sprecherin Jen Psaki sagte.
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