„Wilde Kaninchen im Grase“ : Wenn Rares plötzlich sehr viel Bares einbringt
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Echter Renner: Ferdinand von Rayskis Ölbild „Wilde Kaninchen im Grase“ spielte im Wiener Dorotheum mit gebühren 43.520 Euro ein. Bild: Dorotheum
Erst wechselt ein Gemälde bei „Bares für Rares“ in Österreich für ein paar hundert Euro den Besitzer, dann bringt es bei einer Auktion Zehntausende ein: Der Streit um ein Bild von Ferdinand von Rayski endet außergerichtlich.
500, höchstens 600 Euro sei das angeblich unsachgemäß restaurierte, um 1860 entstandene Gemälde „Wilde Kaninchen im Grase“ von Ferdinand von Rayski wert, hörte der kunsthistorisch unbeschlagene Einlieferer Mitte vorigen Jahres in der österreichischen Ausgabe der Fernsehsendung „Bares für Rares“ von dem Experten Erich Tromayer – und verkauft es im Studio dem Händler Markus Kral für 550 Euro. Mehr als die Urlaubskasse aufzubessern, hatte sich der 39 Jahre alte Familienvater, der es in die Sendung bei Servus TV brachte, auch nicht erhofft.
Unerwartet begehrt
Doch wenig später, noch vor Ausstrahlung der Sendung, erzielte das Bild, inzwischen wohl durch die Hände eines Zwischenhändlers gegangen und nun schon taxiert auf 3000 bis 4000 Euro, im Wiener Dorotheum einen Auktionsrekord für den Künstler mit einem Zuschlag bei 34.000 Euro. Mit Aufgeld zahlte der erfolgreiche Bieter, ein deutscher Privatsammler, 43.520 Euro. Das war dann doch zu viel für den bei „Bares für Rares“ mit ein paar Hundertern abgespeiste früheren Besitzer, der diesen Wertzuwachs nicht klaglos hinnehmen wollte. Er focht den Verkauf in der Fernsehsendung juristisch an, unter Hinzuziehung weiterer Experten.
Wie österreichische Medien nun berichtet, haben sich die Parteien inzwischen außergerichtlich geeinigt. Ein vierstelliger Betrag soll dem sich übervorteilt Gefühlten zugegangen sein. Von der Affäre irritierte Zuschauer von „Bares für Rares“ bei Servus TV dürften sich dennoch weiterhin fragen, wie dort eigentlich der Hase läuft.