Zuschläge in Zeiten des Virus
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Ob Bacons „Triptych Inspired by the Orestia of Aeschylus“ tatsächlich wie erhofft mehr als sechzig Millionen Dollar einbringen würde, war für Sotheby’s im Pandemie-Jahr 2020 nicht ausgemacht: Mitarbeiter des Auktionshauses bereiten die Präsentation des Werks vor. Bild: dpa
Covid-19 hat weltweit auch den Handel mit der Kunst affiziert. Doch trotz massiver Einbrüche hat die Pandemie nicht zum Kollaps geführt. Jetzt hofft der Kunsthandel auf eine neue Sammlergeneration.
Was Kunstmarkt heißt, erweckt auch das Interesse einer Öffentlichkeit, die sonst nicht kunstaffin ist, am liebsten mit Sensationspreisen. Dass es nicht den einen Kunstmarkt gibt, sondern der sich vielfältig auffächert, gerät dabei oft aus dem Blick. Richtig ist aber, dass seine Akteure in allen Segmenten – schon vor dem Ausbruch von Covid-19 – immer wieder in Krisen gerieten, mitgerissen von der globalen Ökonomie. Nun hinterlässt die seit mehr als einem Jahr andauernde Pandemie, die nicht nur eine wirtschaftliche, sondern überdies eine weltweit gesundheitliche und gesellschaftliche Krise ist, ihre gravierenden Spuren auch im Handel mit der Kunst auf allen Ebenen.
Vorweg ist festzuhalten: Die Umsatzeinbrüche sind generell empfindlich bis massiv. Um gegenzusteuern, transformierte sich der Markt mit rapidem Tempo in Richtung Online-Bereich, hin zu digitalen Lösungen zur Vermittlung von Kunst. Das reicht von Auktionen, die in Live-Schaltungen übertragen werden, über „Online Viewing Rooms“ (OVR), die Ersatz für die ausgefallenen Kunstmessen schaffen sollen und inzwischen zu einem eigenen Genre wurden, bis zu den einzelnen Galerien, die ihre Programme im Internet präsentieren. Zahlen zur Entwicklung in der Pandemie liefern Dokumentationen wie der „Art Basel and UBS Global Art Market Report“ oder der „Annual Art Market Report“ der Plattform Artprice.com. Sie dürfen als zuverlässig gelten, im Rahmen ihrer Statistiken und Befragungen; die feinen Verästelungen bis hin zu den Galerien können sie nicht abbilden.
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