Malen Frauen anders als Männer?
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Es ist reichlich gedeckt: Detail aus dem Gemälde „Das letzte Abendmahl“ von Plautilla Nelli. Bild: dpa
In Florenz hängt seit kurzem ein restauriertes „Letztes Abendmahl“ – es soll das erste einer Frau sein. Setzten Künstlerinnen damals Pinselstrich und Themen anders als ihre männlichen Kollegen?
Nun wird sie endlich so gewürdigt, wie es sich die Frauen schon lange gewünscht haben: Plautilla Nelli – Nonne, Autodidaktin und vergessene Malerin der Florentiner Renaissance. Vier Jahre lang haben die Frauen der amerikanischen Advancing Women Artists Foundation (AWA) gewartet, bis Nellis Meisterstück – ein riesiges „Letztes Abendmahl“ – restauriert war und jetzt im Museum Santa Maria Novella in Florenz hängt. Die „verborgene Hälfte“ der Florentiner Kunst ans Licht zu bringen – das ist das Ziel der AWA-Frauen.
Die malende Nonne Nelli war es, die im Jahr 2006 die amerikanische Kunstsammlerin Jane Fortune inspirierte, die Stiftung zu gründen. Fortune hatte noch nie von der Malerin gehört und fragte sich, wie viele Bilder von Künstlerinnen noch im Verborgenen lägen. Es gab einige davon, wie sie bei ihrer Recherche merkte, nur verstaubten sie in den Lagern der Museen oder im Kloster und mussten dringend restauriert werden. Vier Jahre dauerte es, Plautillas Werk von 1560 museumsfein zu machen. Sieben Meter lang und zwei Meter hoch ist das Gemälde, vielleicht das erste „Letzte Abendmahl“, das eine Frau gemalt hat.
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