Die im Bau befindliche Bahnsteighalle des Durchgangsbahnhofs. Die markanten Kelchstützen tragen die Dachkonstruktion und lassen Tageslicht hinein Bild: Ilkay Karakurt
Abfahrtshalle in Richtung Zukunft
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Nach fast einem Vierteljahrhundert ist jetzt das Gebäude im Rohbau fertig, das Massenproteste provozierte und die Figur des „Wutbürgers“ entstehen ließ. Ein erster Besuch im Riesenbahnhof „Stuttgart 21“.
Seit es die Bahn gibt, haben die Stuttgarter ein gespaltenes Verhältnis zu ihr. Schon 1846 gab es Proteste, als für die erste Bahnlinie, die Stuttgart mit Cannstatt verband, unter dem Schloss Rosenstein ein mehr als 360 Meter langer Tunnel gebaut werden sollte. Zu teuer, so die Kritik, unnötig und gefährlich – die Skeptiker befürchteten, dass das Schloss beschädigt werden könnte.
Die Stimmung wurde nicht besser, als tatsächlich Wasser- und Schlammmassen aus undichten Bassins im Schlosspark in den Tunnel strömten. Irgendwann aber begannen die Stuttgarter ihre Bahn und den Rosensteintunnel zu mögen, der Verkehr nahm so zu, dass 1915 zwei neue Röhren gebaut werden mussten. Im alten Tunnel züchtete man danach Champignons.
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