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Vor Eröffnung der Kunstschau : Der große Streit um die Documenta fifteen

Die documenta-Direktorin Sabine Schormann (links) und Mitglieder des Documenta-Kuratorenkollektivs Ruangrupa in Kassel Bild: EPA

Antisemitismus-Vorwürfe und ein rassistischer Anschlag: Wie konnte es so weit kommen mit der weltgrößten Kunstausstellung?

          6 Min.

          Seit die erste Documenta im Jahr 1955 stattfand, wird dort gestritten. Schon immer wurde bei der internationalen Ausstellung in Kassel über die Kunst debattiert: Ist die abstrakte Malerei nach 1945 eine Befreiung nach dem Realismus der Nationalsozialisten oder eine malerische Verschleierung der jüngsten Vergangenheit? Darf Kunst aus einem Unrechtsstaat wie der DDR gezeigt werden? Ist die Pflanzung von 7000 Eichen Kunst – oder bloß esoterischer Ökoschamanismus? Auch die heftigen Diskussionen trugen mit bei zum Ruf der Documenta, die noch immer als eine der wichtigsten Kunstausstellungen der Welt gilt. Eine derart erbitterte Debatte, wie sie seit Monaten geführt wird, gab es aber noch nie.

          Niklas Maak
          Redakteur im Feuilleton.

          Als den Documenta-Machern, dem indonesischen Künstlerkollektiv Ruan­grupa, im Januar von einigen Medien vorgeworfen wurde, sie gäben antisemitischen Künstlern ein Forum, eskalierte die Situation. Vor Kurzem wurde sogar ein Anschlag auf das Ausstellungsgebäude verübt, in dem das palästinensische Kollektiv „The Question of Funding“ seine Arbeiten zeigt. Die Parolen an der Fassade forderten Solidarität mit Israel und den Kampf gegen den Islam. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

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