Ein Vorbild fürs Humboldtforum?
- -Aktualisiert am
Das Mémorial ACTe in Guadeloupe Bild: Guilleaume Aricque
Ein sehr gegenwärtiges Museum zur Geschichte des Sklavenhandels findet man in der Karibik. In Deutschland könnte man sich ein Beispiel daran nehmen.
Es gibt im Februar sicherlich viele gute Gründe, in die Karibik zu fahren. Dass einer davon ein Museum sein könnte, fällt einem nicht als Erstes ein. Eher denkt man an Sonne, Salzwasser und Drinks mit aufwendigen Schirmchen. Spätestens, wenn man im Mémorial ACTe Museum in Guadeloupe war, beginnt man aber, das eigene Bild der Karibik grundsätzlich zu überdenken.
Am Hafen der Hauptstadt hebt sich hinter halb zerfallenen und wild überwucherten Häusern eine metallene Struktur ab. An jenem Ort, an dem früher versklavte Menschen in einer Zuckerrohrfabrik arbeiten mussten, steht heute das Museum für Sklavereigeschichte der Karibik. Ein schwarzer Kasten, in dem die Ausstellung untergebracht ist, wird umrankt von einer Stahlkonstruktion, die an einen Feigenbaum erinnern soll. Man kann sie als Wurzelgeflecht lesen, das durch das gewaltsame Entreißen der Menschen aus ihrer Heimat geschwächt, neu geformt und anders wieder verbunden werden musste.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo